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Stellungnahme der Kinderkommission

Vorbereitung auf die digitale Welt und besserer Schutz vor Übergriffen

Die Kinderkommission des Deutschen Bundestags fordert mehr Anstrengungen beim Jugendmedienschutz und bei der Bekämpfung der Internetkriminalität sowie eine durchdachte Heranführung und Bildung der Kinder zur Medienmündigkeit.

Aufgrund der Veränderungen, die sich durch digitale Medien und Künstliche Intelligenz ergeben, hält es die Kinderkommission für notwendig, Kinder früh an den Umgang mit digitalen Geräten, dem Internet und den neuen Medien heranzuführen. Mit ihrer Stellungnahme will die Kommission vor dem Hintergrund der Risiken der Digitalisierung Hinweise für eine angemessene Prävention und Regulierung geben, damit sich Kinder und Jugendliche sicher und erfolgreich in der digitalen Welt bewegen können.

Bei der Novellierung des Jugendmedienschutzrechts sollten aus Sicht der Kommission die Erkenntnisse von Entwicklungspsychologie, Kriminologie, Suchtforschung und des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) einbezogen werden. Durch eine bundeseinheitliche Regelung sollten zudem Jugendschutz und Jugendmedienschutz in gemeinsamer Verantwortung von Bund und Ländern harmonisiert werden. Betont wird weiterhin die Notwendigkeit der Sicherstellung von Datenschutz sowie der Durchsetzung von Altersbeschränkungen.

Die Kommission fordert die Bundesregierung dazu auf, Forschung und Entwicklung, beispielsweise von Sicherheitssystemen für jugendfreie Webseiten, gezielter unter Kinderschutzgesichtspunkten zu fördern. Zudem sei die Durchsetzung bestehender gesetzlicher Regelungen zum Jugendmedienschutz unbefriedigend, weshalb die Strafverfolgung gestärkt werden müsse.

Fachkräfte schulen und Eltern stärken

Ziel der schulischen Medienbildung sei die allgemeine Medienmündigkeit im Sinne eines kritischen Verständnisses der Medien und der Befähigung zu ihrer souveränen und verantwortungsbewussten Nutzung. Es brauche ein „Gesamtkonzept Medienbildung“, das Schule, Eltern und außerschulische Akteure fachlich und pädagogisch einbeziehe und altersangemessen strukturiert sei.

In Bezug auf das Kindergarten- und Vorschulalter sei insbesondere sicherzustellen, dass die Kinder vor „ungeeigneten Erfahrungen“ geschützt würden. In diesem Zusammenhang seien insbesondere pädagogische Fachkräfte zu schulen und die Elternarbeit in diesem Themengebiet zu stärken. In der Primarstufe solle der pädagogische Schwerpunkt weiterhin auf dem Erlernen analoger Kulturtechniken liegen. Diese werden als eine „wichtige Voraussetzung für Medienkompetenz und einen mündigen Umgang mit digitalen Medien“ bezeichnet. 

Auch die GEW beschäftigt sich mit Chancen und Risiken der Digitalisierung und den Anforderungen an das Bildungssystem. Dazu erarbeitet das GEW-Bundesforum Bildung in der digitalen Welt Konzepte und Forderungen mit Blick auf Arbeitsplätze, Datenschutz und pädagogische Konzepte.