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Unterrichtsmaterial vom Verein Tatort - Straßen der Welt

Philippinen: Kinder hinter Gittern

Auf den Philippinen landen schon Kinder unter zehn Jahren jahrelang in gefängnisähnlichen Strafanstalten - ohne Betreuung oder Beschulung. Eine Broschüre unterstützt Lehrkräfte, die das komplexe Thema im Unterricht behandeln wollen.

Auf den Philippinen werden Kinder schon wegen Bagatelldelikten festgenommen - etwa wegen Herumlungerns, kleinen Diebstählen, Klebstoffschnüffelns. (Foto: Pixabay / CC0)

Die Lage vieler Kinder auf den Philippinen ist alarmierend: Mindestens 250.000 von ihnen verbringen den größten Teil ihres Lebens auf der Straße. Armut und Missbrauch veranlassen viele dazu, von zu Hause wegzulaufen. Diese Kinder riskieren, immer wieder inhaftiert zu werden, etwa weil sie aus Hunger stehlen, herumlungern oder Klebstoff schnüffeln. 

Es gilt zwar ein Jugendrecht- und Schutzgesetz, das die Strafmündigkeit auf 15 Jahre festsetzt. Dieses Gesetz wird aber immer wieder umgangen und auch deutlich jüngere Kinder landen in Jugendstrafanstalten genannten, gefängnisähnlichen Einrichtungen. Dort werden sie monate- oder sogar jahrelang ohne Rechtsbeistand und ohne Betreuung oder Beschulung unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert.

Kostenloses Unterrichtsmaterial

Der Verein Tatort – Straßen der Welt setzt sich weltweit für Kinderrecht ein und veröffentlichte jüngst die Broschüre „Philippinen: Kinder hinter Gittern – Unterrichts- und Weiterbildungsmaterial für Lehrer, Dozenten, Studierende und Interessierte“. Diese soll Lehrkräfte, die das komplexe Thema im Unterricht behandeln wollen, unterstützen. Es eignet sich ab der achten Klasse und kann kostenlos per E-Mail bestellt werden. 

Die Gründung des Vereins geht zurück auf den WDR-Krimi „Manila“ (1998). Bei den Dreharbeiten Ende 1997 in Manila, die von einem Journalistenteam begleitet wurden, waren die Crew und die Schauspielerinnen und Schauspieler so nachhaltig von den schlimmen Lebensumständen in den Slums der Stadt erschüttert, dass noch vor Ort die Idee geboren wurde, eine Hilfsorganisation ins Leben zu rufen.

Engagement von „Tatort“-Schauspielern

Die Kampagnen und Projekte des Vereins haben das Ziel, Kinderrechte zu fördern, Armut zu bekämpfen und nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Neben dem Fokus auf die Philippinen ist Tatort – Straßen der Welt in Eswatini im südlichen Afrika und in Kenia tätig. Auch für gleiche Bildungschancen aller Kinder in Deutschland engagieren sich die Gründer Dietmar Bär, Klaus J. Behrendt und Joe Bausch, die als Kommissare und Gerichtsmediziner aus dem Kölner „Tatort“ bekannt sind.