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UN beschließen neue Entwicklungsziele bis 2030

Die Vereinten Nationen haben sich auf siebzehn neue weltweite Ziele für nachhaltige Entwicklung verständigt. Ziel Nummer vier fordert inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle.

Zwei Jahre haben die Verhandlungen zur sogenannten Post-2015-Agenda gedauert, an deren Ende am 25. September ein UN-Gipfel in New York neue Ziele für nachhaltige Entwicklung beschlossen hat. Die Nachhaltigkeitsziele lösen die im Jahr 2000 beschlossenen acht Millenniumsentwicklungsziele ab, die eigentlich bis 2015 hätten verwirklicht werden sollen. Doch trotz Fortschritten etwa bei der Armutsbekämpfung, Müttersterblichkeit oder Grundbildung wurden die Millenniumsziele nicht erreicht  – weil der politischer Wille und das Geld fehlten. 

Ein Bildungsziel mit zehn Unterzielen

Mit den Nachhaltigkeitszielen nimmt die Weltgemeinschaft nun einen neuen Anlauf. Die siebzehn Ziele und 169 Unterziele, die bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden sollen, sind ambitioniert und sehr viel detaillierter als die bisherigen Millenniumsziele. Sie sollen gleichermaßen für Entwicklungs- und Industrieländer gelten. Nicht selbstverständlich war die Aufnahme eines eigenen Bildungsziels, für das die GEW sich gemeinsam mit den Gewerkschaften der Bildungsinternationale und mit den Organisationen der Globalen Bildungskampagne eingesetzt hat. Ziel Nummer vier zur Bildung enthält zehn Unterziele, die die Forderung nach guter Bildung für alle konkretisieren.

Ganz oben steht der gleichberechtigte und kostenlose Zugang zu Grund- und Sekundarschulbildung für alle Mädchen und Jungen. Erstmalig enthalten ist auch die Forderung nach hochwertiger frühkindlicher Erziehung und Betreuung. Inklusion wird groß geschrieben in den neuen Nachhaltigkeitszielen, etwa wenn gefordert wird, „den gleichberechtigen Zugang der Schwachen in der Gesellschaft, namentlich von Menschen mit Behinderungen, Angehörigen indigener Völker und Kindern in prekären Situationen, zu allen Bildungs-und Ausbildungsebenen (zu) gewährleisten.“ 

Mehr qualifizierte Lehrkräfte notwendig


Alle Lernenden sollen „Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt.“ Um dies zu gewährleisten, müsse „das Angebot an qualifizierten Lehrkräften unter anderem durch internationale Zusammenarbeit im Bereich der Lehrerausbildung in den Entwicklungsländern“ wesentlich erhöht werden. 

Die Bildungsinternationale begrüßt die neuen Nachhaltigkeitsziele, wie deren Präsidentin Susan Hopgood in ihrer Rede bei der UN in New York unterstrich: „Zum ersten Mal fordert die Weltgemeinschaft freie Grund- und Sekundarschulbildung für alle, mit gut ausgebildeten Lehrkräften in einem sicheren Lernumfeld. Zukünftige Generationen werden uns dankbar sein für die Versprechen, die wir heute machen.“