Zum Inhalt springen

Über 11.500 Beschäftigte machen mit Warnstreikaktionen Druck auf Arbeitgeber

Am Mittwoch haben über 11.500 Landesbeschäftigte an den Aktionen der Gewerkschaften in drei Bundesländern teilgenommen. 4.000 Beschäftigte sind in Baden-Württemberg – Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe – dem Aufruf von GEW und ver.di gefolgt. In Rheinland-Pfalz beteiligten sich über 2.000 Menschen an der Demonstration in Mainz. In Hamburg nahmen 5.500 Landesbeschäftigte, überwiegend aus dem Bildungsbereich, an Warnstreik und Kundgebung teil.

"Es ist ein Skandal, dass die Arbeitgeber im 21. Jahrhundert nach Gutsherrenart einseitig über die Eingruppierung der Lehrkräfte entscheiden. Sie wollen das Zwei-Klassenrecht im öffentlichen Dienst weiter fortschreiben. Das werden sich die Lehrkräfte nicht länger bieten lassen", unterstrich GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne während der Kundgebung in Stuttgart. "Wir wollen endlich einen Eingruppierungstarifvertrag für Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen, damit nicht weiter der Finanzminister nach Kassenlage bestimmt, in welche Entgeltgruppen die Beschäftigten in Bildungseinrichtungen einsortiert werden", sagte die baden-württembergische GEW-Vorsitzende Doro Moritz während der Kundgebung in Freiburg.

Der rheinland-pfälzische GEW-Vorsitzende Klaus-Peter Hammer sagte in Mainz: "Es ist schlechter Stil und vordemokratisches Denken, wenn öffentliche Arbeitgeber den Beschäftigten einer Berufsgruppe tarifliche Standards, wie sie anderswo selbstverständlich sind, vorenthalten wollen. Es handelt sich auch nicht um eine kleine Randgruppe, sondern um bundesweit gut 200.000 angestellte Lehrerinnen und Lehrer sowie Pädagogische Fachkräfte, für die es keinen Tarifvertrag gibt."

Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg, betonte während Aktionen: "Der Zorn der Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst ist groß. Das Personal wird seit Jahren ausgedünnt, die Aufgaben nehmen in allen Bereichen stetig zu - und nun sollen die Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst auch noch die verfehlte Haushaltspolitik der vergangenen Jahre durch Gehaltsverzicht und Einkommenseinbußen finanzieren. Das geht zu weit!"