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Thüringen: Deutliches Warnsignal Richtung Arbeitgeber

Rund 1.450 Angestellte aus Hochschulen und Schulen beteiligten sich heute an Warnstreiks in Thüringen.

An fünf Orten in Thüringen legten die rund 1.450 Beschäftigte aus Hochschulen und Schulen ihre Arbeit nieder, um ihren Forderungen in der Tarif- und Besoldungsrunde Nachdruck zu verleihen. Sie waren einem Warnstreikaufruf der GEW Thüringen gefolgt.

Die Warnstreiks fanden in den Hochschulstandorten Erfurt, Jena, Ilmenau und Nordhausen statt, neben Hochschulbeschäftigten und angestellten Lehrerinnen und Lehrern beteiligten sich mancherorts auch die Kolleginnen und Kollegen der Polizei, der Forstwirtschaft und der Verwaltungen.

In seiner Rede auf der Hauptstreikversammlung in Jena auf dem Ernst-Abbe-Platz betonte der Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft, Torsten Wolf: "Nach dem massiven Stellenabbau im öffentlichen Dienst in den letzten 10 Jahren, ist die Drohung des Thüringer Finanzministers, Dr. Wolfgang Voß (CDU), die Umsetzung des Forderungspaketes würde 1.000 weitere Stellen kosten, skandalös. Immer noch warten 3.000 Floatingbeschäftigte in Thüringen auf ein annehmbares Angebot. Es ist außerdem eine Schande, dass alleinerziehende Erzieherinnen im Landesdienst ihr Monatseinkommen mit Hartz IV aufstocken müssen. Dass die Länder angeblich über kein Geld mehr verfügen, ist angesichts der Steuerpolitik ein selbst gemachtes Problem. Statt Steuergelder zur Rettung von Banken aufzubringen, sollten Bund und Länder endlich dafür sorgen, den Beschäftigten eine deutliche Einkommenssteigerung und eine Entgeltordnung zu ermöglichen.“

Am 09. und 10. März 2011 findet die nächste Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) statt. Die Gewerkschaften fordern einen Sockelbetrag von 50 Euro, eine Entgelterhöhung von 3 % sowie eine Laufzeit von 14 Monaten. Zu den Zielen der GEW zählt darüber hinaus, die Eingruppierung der Lehrkräfte endlich auch tarifvertraglich zu regeln und fordert daher den Abschluss einer Entgeltordnung für Lehrkräfte.

Bisher waren die Verhandlungen ergebnislos verlaufen, die Arbeitgeber lehnten die Forderungen als „unangemessen und total überzogen“ ab, ohne jedoch ein eigenes Angebot zu unterbreiten. Unmittelbar vor der letzten Runde ruft die GEW Thüringen gemeinsam mit ver.di, GdP, IG BAU und dem DGB Thüringen am 08. März 2011 zu einer Kundgebung und Demonstration in Erfurt auf.