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Zwischenbilanz WSI-Tarifarchiv

Tariflöhne steigen 2019 durchschnittlich um 3,2 Prozent

Die Tarifabschlüsse im ersten Halbjahr 2019 bestätigen den Trend des Vorjahres zu deutlich höheren Lohnzuwächsen. Das geht aus der Zwischenbilanz des WSI-Tarifarchivs der Hans-Böckler-Stiftung hervor.

Foto: Rüdiger Bröhling

Unter Berücksichtigung der im ersten Halbjahr abgeschlossenen Tarifverträge und der in den Vorjahren bereits vereinbarten Tariferhöhungen steigen die Tariflöhne 2019 um durchschnittlich 3,2 Prozent. Dies ergibt sich aus der Halbjahresbilanz des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Bei einem durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise von 1,6 Prozent im ersten Halbjahr 2019 ergibt sich ein Reallohnzuwachs von 1,6 Prozent. Im Vorjahr betrugen die Tariferhöhungen 3,0 Prozent.

Besonders hoch fallen die Tarifzuwächse 2019 in den großen Tarifbranchen aus: In der Metallindustrie beträgt die jahresbezogene Tariferhöhung 4,1 Prozent, gefolgt von der Eisen- und Stahlindustrie mit 3,9 Prozent und dem öffentlichen Dienst der Länder mit 3,6 Prozent. Die GEW bezeichnete das Tarifergebnis im März als „ordentlichen Abschluss“: Die Gehälter steigen in drei Schritten um 8 Prozent, darin enthalten ist eine soziale Komponente von 240 Euro über die Vertragslaufzeit von 33 Monaten. Der Verdienst von Berufsanfängern wird überproportional erhöht, die Angleichungszulage der angestellten Lehrkräfte erhöht sich um 75 auf 105 Euro.

Im ersten Halbjahr 2019 wurden von den DGB-Gewerkschaften für insgesamt etwa 3,3 Millionen Beschäftigte neue Tarifabschlüsse vereinbart. Die durchschnittliche Laufdauer beträgt 26,5 Monate, so dass die große Mehrzahl der Vereinbarungen zweistufige Lohnerhöhungen für 2019 und 2020 vorsieht. Im zweiten Halbjahr 2019 finden weniger Tarifverhandlungen statt als in den ersten sechs Monaten.