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Studie: Kinderlärm wird als gesundheitliche Belastung empfunden

ErzieherInnen akzeptieren den mit ihrer Arbeit verbundenen Lärm von Kindern zwar in hohem Maße. Dennoch leidet die eigene Gesundheit darunter, wie eine Studie aus dem Zentrum der Gesundheitswissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main aufzeigt. Die ErzieherInnen wünschen sich zur Verbesserung der Situation beispielsweise kleinere Gruppen.

In Kitas werden oft Rekordschallpegel erreicht: Beim gemeinsamen Essen, Basteln, Malen und Turnen treten Untersuchungen zufolge Spitzenwerte über 100 dB(A) auf. Das entspricht in etwa dem Schallpegel in Diskotheken. Die am Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin erstellte empirische Studie "Lärm als Stressor in der Kindertagesstätte" befasste sich nun damit, welches subjektive Verhältnis die ErzieherInnen zum Lärm im Berufsalltag entwickelt haben.

Ergebnisse: Etwa zwei Drittel der befragten pädagogischen Fachkräfte empfinden den Lärm als Belastung. Für 91 Prozent gehört der Kinderlärm zumindest teilweise zum Berufsbild dazu. Die Reduzierung der Gruppengröße ist aus Sicht der ErzieherInnen ein wirksames Mittel, um den Lärmpegel zu senken. Durch Umgebungslärm fühlen sich nur rund 26 Prozent belästigt. Die Tendenz, Lärm im Privatleben zu vermeiden, besteht bei 86 Prozent. 60 Prozent gaben an, dass sie sich durch die Ausbildung nicht ausreichend über den Schutz der eigenen Gesundheit informiert fühlen.

Für die quantitative Untersuchung wurden 53 Fragebögen aus 7 Frankfurter Kindertagesstätten ausgewertet. Die Bögen bestanden aus 57 geschlossenen Fragen, die auf Basis einer vorausgegangenen qualitativen Studie entwickelt wurden. Zum Thema Lärm wurden 20 Fragen gestellt und deskriptiv ausgewertet.

In der qualitativen Studie waren 15 Leitfadeninterviews mit pädagogischem Fachpersonal aus 4 Kindertagesstätten zum Thema Gesundheit und Lärm durchgeführt und durch qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet worden.

Die Studie kann kostenpflichtig heruntergeladen werden und kostet 34,95 Euro.