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„Vertrauter Fremder - Ein Leben zwischen zwei Inseln“

Stuart Halls Buch verknüpft seine Wissenschaft mit seinem Leben

Die im Gespräch entstandene Autobiografie des Cultural-Studies-Begründers zeigt den Lebensweg eines Suchenden und verbindet seine persönliche Erfahrung mit der politischen Kolonial- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Der ­international bekannte Soziologe ­Stuart Hall war ein gewitzter, souveräner Erzähler – in ­seinem Buch „Vertrauter Fremder – Ein Leben zwischen zwei Inseln“ tritt das deutlich zutage. Als ­linker Theore­tiker rückte er stets das gesellschaftliche Ganze in den Blick. Als ein Begründer der Cultural Studies analysierte er das Wechselspiel von Ideologie, Identität und Repräsentation, hinterfragte linke Politikversuche und verfasste Studien zur Medien- und Massenkultur sowie zu Rassismus und zur Neuen Rechten.

In seiner autobiografisch verknüpften ­Lebens- und Weltbetrachtung schildert Hall den Sprung von Jamaika nach England, die Aneignung von Literatur und Jazz, die Wurzeln der politischen Existenz. Mehrere Interviews legten den dialogischen Grundstein, auf dem er sein Buch erarbeitete. Sein Gesprächspartner, Freund und editorischer Begleiter war Bill Schwarz, der das Werk posthum abschloss. Das Ergebnis ist eine Kombination aus politischer Kolonial- und Kultur­geschichte des 20. Jahrhunderts sowie autobiografischer Erzählung. 

Stuart Hall, Vertrauter Fremder - Ein Leben zwischen zwei Inseln, Deutsch von Ronald Gutberlet, ca. 400 Seiten, ISBN 978-3-86754-109-1, 36 Euro