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Streiks: Mit Gold ins Pfingstwochenende

Am letzten Streiktag vor Pfingsten haben sich heute bundesweit wieder tausende Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) an zahlreichen Streikaktionen beteiligt. Die Kolleginnen und Kollegen sind dabei mit viel kreativer Energie unterwegs.

Während die Kolleginnen und Kollegen im Norden damit drohten, ins benachbarte und besser zahlende Dänemark auszuwandern (sie sind dann aber doch hier geblieben), haben sich die Streikenden im Süden in Gold gehüllt. Das Signal an die Arbeitgeber sollte nun optisch ziemlich eindeutig sein.

Wir sind Gold wert!

Kurz vor den Pfingstferien ließen die KollegInnen in Bayern nochmal die Muskeln spielen: Aus ganz Mittelfranken kamen über 2.500 Streikende zu einer zentralen Demo mit Kundgebung nach Nürnberg. Viele GEW-KollegInnen nahmen unter dem Motto „Wir sind Gold wert“, eingehüllt in goldene Decken, mit goldenem Haarschmuck und goldenen Transparenten teil, ein richtiger Hingucker. „Gesucht wie Gold – bezahlt wie Schrott!“ stand auf einem Transparent.

Dieser Spruch spiegelt sehr genau die Situation der Fachkräfte wieder: Alle suchen sie händeringend eine Aufwertung, aber die verweigern die Arbeitgeber! Erstmal beteiligten sich auch in der GEW organisierte Studierende und viele KollegInnen von freien Trägern, um deutlich zu machen, dass auch sie eine Aufwertung wollen. Bei der Kundgebung sprachen sie dann den Streikenden ihre Anerkennung und Dankbarkeit aus, denn von einer besseren Eingruppierung würden alle profitieren.

Auch wenn in den Ferien sowieso viele Einrichtungen geschlossen sein werden, wird weiter gestreikt: Bis die Arbeitgeber ein verhandelbares Angebot vorlegen!
 
Text: Björn Köhler
Bilder: Gerd Schnellinger, Björn Köhler


Bye-bye Schleswig-Holstein

„Bye-bye Schleswig-Holstein! Uns reicht ’s! Wir wandern aus!“ Unter diesem Motto protestierten Streikende aus dem Sozial- und Erziehungsdienst an der deutsch-dänischen Grenze bei Kupfermühle. Mit Koffern und Rucksäcken bepackt zogen rund 50 Streikende vor das Grenzschild. Denn nördlich der Grenze verdienen die ErzieherInnen und übrigen Beschäftigten in sozialpädagogischen Berufen deutlich mehr. Mit der Aktion wollen GEW und ver.di den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber erhöhen, endlich ein akzeptables Angebot vorzulegen.

„Dänemark ist nicht das Paradies. Aber im Königreich Dänemark wird die Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst wesentlich mehr wertgeschätzt. Zum Beispiel verdient eine Erzieherin zwischen 500 und 700 Euro mehr als in Deutschland“, sagte GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer. Daran sollten sich die kommunalen Arbeitgeber in Deutschland endlich ein Beispiel nehmen statt einfach „abzutauchen“.

Text: Bernd Schauer