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Streikaktionen nach Ostern

In der Woche nach Ostern haben sich wieder zahlreiche Kolleginnen und Kollegen bundesweit an Warnstreiks beteiligt. Damit haben sie vor dem dritten Verhandlungstermin am 9. April noch mal deutlich gemacht, dass gute Arbeit eine angemessene Eingruppierung verdient.

Fotos: Stephan Esser, Frank Wolters, Daniel Merbitz

Flensburg und Heide

Aus dem Streikbericht des Geschäftsführers der GEW Schleswig-Holstein, Bernd Schauer: "Die Anforderungen an den Beruf der Erzieherin sind in den vergangenen Jahren immer stärker gestiegen. Die Bezahlung aber nicht. Das muss sich ändern. Ein Einstiegsgehalt für Erzieherinnen von 2.366 Euro entspricht aber in keiner Weise der gewachsenen Verantwortung. Gute Bildung kostet Geld", sagte GEW-Tarifreferent Philipp Westphal auf einer kleinen Kundgebung am 8. April vor rund 20 Streikenden vor der Kita Neustadt. Der Gewerkschafter machte deutlich, wie groß die Verantwortung der Erzieherinnen und der übrigen Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst für Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder sei. "In den Kindertagesstätten werden die Grundlagen für den weiteren Bildungsweg der Kinder gelegt. Eine Bezahlung, die dieser Verantwortung gerecht wird, ist da nur die logische Konsequenz".

Am 9. April blieben auch die kommunalen Kitas in Heide geschlossen, knapp 50 Beschäftigte beteiligten sich an der GEW-Streikversammlung.

Magdeburg

Aus der Sachsen-Anhaltinischen Landeshauptstadt berichtet Alexander Pistorius (GEW): "Für den heutigen Donnerstag waren die Beschäftigten der drei städtischen Kindertageseinrichtungen in Magdeburg, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des allgemeinen sozialen Dienstes sowie die Beschäftigten der Burger Kindertagesstätten zu einem Warnstreik aufgerufen, um den kommunalen Arbeitgeberverbänden nochmal ein deutliches Signal zum Verhandlungsauftakt zu senden. Etwa 150 Kolleginnen und Kollegen versammelten sich im Magdeburger Gewerkschaftshaus und zogen anschließend in einer kleinen Demonstration durch das Stadtzentrum. In seiner Rede sprach sich der Bildungssekretär der GEW Sachsen-Anhalt, Frank Wolters, für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in diesen wichtigen Bereichen aus. Damit müsse auch eine größere Anerkennung einhergehen: "Die Zunahme der Aufgaben und Verantwortlichkeiten im täglichen Umgang mit den Kindern und Jugendlichen muss eine Aufwertung dieser Tätigkeiten nach sich ziehen. Dazu gehört auch eine höhere Eingruppierung."

Düsseldorf

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt wurden am 9. April die Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen fortgesetzt. Bis zum Schluss wurden seitens des Arbeitgebers keine Signale in Richtung Aufwertung der Berufe gesendet.