Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine der größten Tarifrunden in Deutschland sind günstig. Aber es gibt eine Menge Probleme, die zu lösen sind: Die Tarifparteien wollen endlich eine neue Entgeltordnung (EGO) für die kommunalen Beschäftigten abschließen, zudem gibt es Streit um die betriebliche Altersversorgung und die Befristungspraxis im öffentlichen Dienst. Auch die Regelungen zur Altersteilzeit müssen neu verhandelt werden. Vor allem aber geht es um mehr Geld in der Tasche. Und: Die Gewerkschaften fordern, das Tarifergebnis auf die Besoldung der 360 000 Beamten, Soldaten und Richter des Bundes zu übertragen.
Auch die rund 240 000 Beschäftigten des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes (SuE), die im vergangenen Jahr wochenlang für eine bessere Eingruppierung gestreikt haben, sind in dieser Tarifrunde wieder gefragt. 2015 ging es darum, die Tätigkeiten im Sozial- und Erziehungsdienst im Verhältnis zu anderen Tätigkeiten aufzuwerten. Jetzt steht die allgemeine Lohnerhöhung für alle kommunalen Beschäftigten auf der Tagesordnung. Auch für die SuE-Beschäftigten ist es wichtig, dass
die nächste „reguläre“ Gehaltssteigerung folgt, damit die gerade erreichten Verbesserungen nicht verpuffen.
Einen guten Tarifabschluss wird es aber nur geben, wenn sich alle Beschäftigten gemeinsam und solidarisch dafür einsetzen. Nicht dabei sind in dieser Runde die Beschäftigten der Bundesländer. Sie haben ihre Tariferhöhung für 2016 im Frühjahr 2015 erstritten. Mit dem Abschluss, der zwei Jahre läuft, wurde ein Erhöhungsschritt um 2,3 Prozent, mindestens 75 Euro, vereinbart, der am 1. März wirksam geworden ist.