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"Schlüssel zu guter Bildung, Erziehung und Betreuung – Kita inklusiv!"

Zum dritten Mal haben der Paritätische Gesamtverband, die Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft eine wissenschaftliche Arbeit zur Qualität in Kindertageseinrichtungen veröffentlicht. Die aktuelle Studie "Kita inklusiv" befasst sich mit inklusiver Kindertagesbetreuung, einer bundesweiten Standortbestimmung und weitergehenden Handlungsnotwendigkeiten.

Der Forschungsbericht bietet eine fundierte Klärung des Inklusionsbegriffs und eine systematische Analyse der Behandlung von "Inklusion" in seinen vielfältigen Facetten in den Bildungsplänen der Länder. Mit dieser Arbeit haben Prof. Dr. Corinna Schmude und Deborah Pioch eine gute Grundlage für weitergehende Arbeiten und Diskussionen gegeben. Sie wird der Inklusionsdebatte wichtige Impulse und eine zielführende Orientierung sein.

Die Autorinnen, Prof. Dr. Corinna Schmude und Deborah Pioch, sehen Inklusion als "gesamtgesellschaftlich getragenen Reformprozess im Bereich der institutionellen Bildung, Erziehung und Betreuung im Kindesalter auf allen Ebenen der Gesellschaft." Und weiter heißt es: "Ziel dieses Reformprozesses ist der selbstverständliche Zugang aller Kinder zu den Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangeboten der Kindertageseinrichtungen im Sinne der Umsetzung der völkerrechtlich verbrieften Menschen- und insbesondere Kinderrechte auf Partizipation, Selbstbestimmung und inklusive Bildung. Im Einzelnen bedeutet dies die selbstverständliche und selbstbestimmte aktive Weltaneignung und Partizipation aller Kinder in der Kindertageseinrichtung unabhängig von Geschlecht, sozialer Zugehörigkeit, ökonomischen Voraussetzungen, Ethnizität, Sprache, Religion, sexueller Identität und Fähigkeiten und unter Einbeziehung ihrer primären Bezugspersonen außerhalb der Institution Kindertageseinrichtung. "Kita inklusiv!" steht dafür, dass die materiellen und immateriellen Kontextbedingungen, die die Selbstverständlichkeit des Zugangs und der Beteiligung behindern, identifiziert und Barrieren zur Teilhabe und -gabe - räumliche, institutionell-strukturelle und "in den Köpfen" - abgebaut werden." Diesem Ziel schließen sich die Initiator/innen des Projekts ausdrücklich an.

Empfehlungen dringend zu überprüfen

Die Analyse der Bildungspläne der Länder zeigt, dass es dringend erforderlich ist, die darin enthaltenen Be- und Zuschreibungen, die impliziten Orientierungen und Werte sowie die praktischen Handlungsempfehlungen unter dem Fokus von Inklusion zu überprüfen. An vielen Stellen haben die Wissenschaftlerinnen in Bezug auf Behinderung, Geschlecht und Kultur einen Sprachgebrauch vorgefunden, der einer grundlegenden Revision bedarf.

Dabei geht es vor allem um die inhaltliche Positionierung zu Diversität und Diskriminierung, um strukturelle Reformen sowie um kontinuierliche Aushandlungs- und Gestaltungsprozesse auf allen Ebenen von Politik und Praxis.

Die GEW bietet den Forschungsbericht zum Download an (im Kasten rechts). Außerdem gibt es ihn als Broschüre, zum Preis von 8,00 Euro (inklusive Versandkosten) zu bestellen bei: