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Schlechtere Arbeitszeit für mehr Geld

Im Eigenmittelbereich will der Vorstand des Goethe-Instituts das Tarifergebnis nur übernehmen, wenn die GEW bereit ist, veränderte Arbeitszeitregelungen zu verhandeln. Verhandlungen dazu sind mit dem Goethe-Vorstand für den 27. Oktober 2008 in der GEW-Geschäftsstelle in Frankfurt vorgesehen.

Vorstand will Beschäftigte erpressen

Endlich wieder einmal eine ordentliche Tariferhöhung! Darüber haben sich auch die Beschäftigten im Goethe-Institut gefreut. Immerhin bringt der Tarifabschluss für die öffentlichen Beschäftigten über zwei Jahre insgesamt durchschnittlich 8,9 Prozent mehr:

  • Zum 1. Januar 2008 ist das Tabellenentgelt um 50 Euro und dann linear um weitere 3,1 Prozent erhöht worden.
  • Eine weitere lineare Erhöhung des Tabellenentgelts um
    2,8 Prozent gibt es zum 1. Januar 2009.
  • Für das Jahr 2009 erhalten alle Beschäftigten im Januar eine Einmalzahlung in Höhe von 225 Euro; Teilzeitbeschäftigte erhalten die Einmalzahlung entsprechend ihres Beschäftigungsumfanges.

Im Eigenmittelbereich heißt es nun „zu früh gefreut“. Die GEW hat zwar auch hier die Übernahme des Tarifabschlusses 1:1 gefordert, der Vorstand des Goethe-Instituts stellt jedoch Bedingungen:
Nur wenn die GEW bereit sei, veränderte Regelungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit abzuschließen, sollen die neuen Tabellenwerte dauerhaft gelten.

Der Goethe-Vorstand will insbesondere den Faktor für die Umrechnung von Unterrichtszeit in Arbeitszeit und die freien Tage der Lehrkräfte verschlechtern. Bis zu einer solchen Tarifeinigung soll der Abschluss im öffentlichen Dienst nur als „befristete Zulage“ gezahlt werden. Gibt es keine Einigung, bekommen die Beschäftigten wieder ihr altes Gehalt. Das für Tarifarbeit zuständige Vorstandsmitglied der GEW, Ilse Schaad, nennt dies Erpressung: „Die Lehrkräfte sollen mit einer verschlechterten Arbeitszeit für das Tarifergebnis bezahlen – das ist mit der GEW nicht zu machen! Und wenn es anders kommt, sollen alle Beschäftigten die Lehrerarbeitszeit durch Vergütungsverlust bezahlen.“

Verhandlungen mit dem Goethe-Vorstand sind für den 27. Oktober 2008 vorgesehen. Schaad kündigt an: „Im Oktober wird der Vorstand nicht nur der GEW am Verhandlungstisch begegnen, sondern auch den Unmut der Eigenmittelbeschäftigten spüren.“