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Schlechte Noten für Schulessen

Ein Drittel der Schüler wird über die Mittagspause hinweg im Ganztag betreut. Damit steigt auch der Bedarf nach einem Mittagessen in der Schule. Doch viele SchülerInnen geben den Schulmensen vernichtende Noten.

Mehr als 2,7 Millionen Kinder haben im Schuljahr 2014/15 nach Angaben der Kultusministerkonferenz eine Ganztagsschule besucht. Das heißt, dass mittlerweile über ein Drittel der SchülerInnen über die Mittagspause hinweg in einer Bildungseinrichtung betreut wird. Damit steigt auch der Bedarf nach einem Mittagessen in der Schule. Was dort geboten wird, lässt allerdings häufig zu wünschen übrig.

Im Mai 2015 veröffentlichte Ulrike Arens-Azevedo, damals Ernährungswissenschaftlerin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und inzwischen Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), mit ihrem Team die bislang größte bundesweite Erhebung zur Qualität der Schulverpflegung – und stellte fest: In der Primarstufe isst nur jedes zweite Kind in der Schulmensa mit, in der Sekundarstufe nutzen sogar nur 30 Prozent das Essensangebot.

Das ist kein Zufall, denn das Urteil der Kinder und Jugendlichen über die Qualität des Essens fiel zuweilen vernichtend aus: In der Primarstufe fanden 33,7 Prozent das Angebot in ihrer Schule "geht so", 13 Prozent nannten es "schlecht" oder sogar "sehr schlecht". In der Sekundarstufe sind die Schüler noch kritischer: 39,4 Prozent  meinten "geht so", 14,3 Prozent bezeichneten das Essen als "schlecht" bis "sehr schlecht". 

Insgesamt 760 Speisepläne wertete das HAW-Team aus und stellte fest: Viel zu oft lässt man den Kindern keine Auswahl. In jeder zweiten Grundschule wird nur ein einziges Menü angeboten; in den weiterführenden Schulen muten immer noch 25 Prozent den Schülerinnen und Schülern Einheitskost zu. Jede zweite Schule hält sich zudem nicht an die DGE-Empfehlungen für eine gesunde und ausgewogene Schulverpflegung. Das heißt, dass dort zu wenig Gemüse und Rohkost geboten wird, zu viel Fleisch und zu häufig Süßspeisen auf den Teller kommen.

Der komplette Artikel von Marion Meyer-Radtke ist in der Januarausgabe der "E&W" veröffentlicht.