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Sachsen: Drei Viertel aller Schulen wegen Warnstreiks geschlossen

17.000 streikende Pädagoginnen und Pädagogen machten am Dienstag vor dem sächsischen Finanzministerium in Dresden noch einmal deutlich, dass sie sich die Blockadehaltung der Arbeitgeber bei den laufenden Länder-Tarifverhandlungen nicht mehr gefallen lassen.

Insgesamt beteiligten sich sachsenweit etwa 20.000 Lehrkräfte an den Warnstreiks .

GEW-Landesvorsitzende Sabine Gerold erklärte vor den Streikenden in Dresden: "Nichts hat der Freistaat für die Lehrkräfte je freiwillig hergegeben. Mitgemischt hat er dafür kräftig, wenn es um eine Umverteilung zu Lasten der Beschäftigten im Schul- und im Hochschulbereich ging. Auch in der aktuellen Tarifrunde erleben wir nichts anderes. Dabei sind beste Arbeitsbedingungen im Schul- genauso wie im Hochschulbereich die beste Nachwuchsförderung."

Ein anspruchsvoller Beruf, für den akademische Ausbildung und Vorbereitungsdienst verlangt werden, müsse auch entsprechend vergütet werden, so Gerold. "Wenn die Staatsregierung das nicht endlich begreift, wird sie nicht nur die guten Absolventen eines Lehrerstudiums verlieren, sondern auch ihre viel gepriesene Spitzenposition im föderalen Wettbewerb um die besten Bildungsergebnisse. Es gibt keine schlimmeren Schulden als Bildungsschulden, die wir den zukünftigen Generationen hinterlassen.“

Sachsens Finanzminister Georg Unland (CDU) wollten nur die wenigsten Kundgebungsteilnehmer auf dem Podium sehen. Die große Mehrheit drehte dem Minister während seiner Rede, in der er auf leere Kassen und die krisenfesten Arbeitsplätze der Lehrkräfte verwies, schlicht den Rücken zu.