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Rap für Inklusion vor dem Reichstag

Zum Auftakt der Weltklasse-Aktionswochen für Bildung von Menschen mit Behinderungen weltweit rappte Graf Fidi vor dem Reichstag und Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Bundestagsabgeordneten brachten eine Mauer zum Einsturz. Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe war dabei.

Fotos: Manfred Brinkmann, Globale Bildungskampagne/Mike Auerbach

Ungemütlich kühl und windig war es vor dem Reichstag in Berlin, wo sich früh morgens am 7. Mai rund hundert Kinder und Erwachsene zur Auftaktveranstaltung der Aktionswochen der Globalen Bildungskampagne für das Recht auf Bildung für Menschen mit Behinderungen einfanden. Doch trotz des Wetters war die Stimmung gut unter den SchülerInnen, VertreterInnen von Mitgliedsorganisationen der Globalen Bildungskampagne und anwesenden Bundestagsabgeordneten.

Besonders dazu bei trug der behinderte Rapper und diesjährige Botschafter der Globalen Bildungskampagne Graf Fidi, der gemeinsam mit SchülerInnen der Berliner Sophie-Scholl-Schule seinen ‚Weltklasse! all inclusive‘ - Song präsentierte. Der Songtitel ist gleichzeitig auch Motto der Aktionswochen 2014. „Menschen mit Handicap wollen Leistungen erbringen, so wie jeder andere auch, um nicht von Almosen zu leben“, rappte Graf Fidi und forderte: „Bildung muss endlich barrierefrei sein!“

Nur eins von zehn behinderten Kindern in Entwicklungsländern geht zur Schule

Mit Hilfe von Rollstühlen, Grauer Star-Brillen, Gehörschützern, Taststöcken und Gehhilfen konnten die TeilnehmerInnen selbst ausprobieren, welche Schwierigkeiten behinderte Menschen im Alltag zu bewältigen haben. Abgeordnete von CDU, SPD, Grüne und Linkspartei stellten sich den Fragen der SchülerInnen zur Bedeutung der UN-Behindertenrechtskonvention und zum Recht auf Bildung für alle und sicherten ihre Unterstützung zu.

Sandra Dworack, Sprecherin der Globalen Bildungskampagne in Deutschland, wies darauf hin, dass in den Ländern des Südens nur eins von zehn Kindern mit Behinderungen regelmäßig zur Schule geht und forderte, dass die deutsche Entwicklungspolitik besser und stärker auf inklusive Bildung für Menschen mit Behinderungen ausgerichtet werden muss. Zum Abschluss der Aktion wurde von den SchülerInnen und Abgeordneten symbolisch eine Mauer von Hindernissen wie Vorurteile, Ängste, Geldmangel oder fehlender politischer Wille zum Einsturz gebracht, die eine gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen am Leben erschweren.

Schülerinnen und Schüler können selbst aktiv werden

Als Gründungsmitglied der Globalen Bildungskampagne in Deutschland beteiligt die GEW sich regelmäßig an den jährlich stattfindenden Weltklasse-Aktionswochen zum Menschenrecht auf Bildung für alle. Die diesjährigen Aktionswochen finden in rund 100 Ländern statt und enden bei uns am 29. Juni 2014. Für die Teilnahme stellt die Globale Bildungskampagne kostenlos Poster, Flyer und Schulmaterialien bereit. Darin finden sich Geschichten, Länderbeispiele und Übungen, um das Thema ‚Inklusive Bildung für Behinderte‘ im Unterricht zu bearbeiten. Schülerinnen und Schüler können selbst aktiv werden, indem sie Politiker mit kreativen Botschaften dazu auffordern, sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einzusetzen.

„Eine gelungene Aktion“, kommentierte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe die Weltklasse-Auftaktveranstaltung vor dem Reichstag. „Deutschland kann und muss mehr tun, um armen Ländern zu helfen, die UN-Behindertenrechtskonvention zu verwirklichen“, forderte die GEW-Vorsitzende. „Inklusive Bildung sollte fester Bestandteil offizieller deutscher Entwicklungszusammenarbeit werden.“