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Punktemodell für Tenure-Track-Professuren gefordert

Auf dem Weg zu mehr Tenure-Track-Professuren plädiert GEW-Hochschulexperte Andreas Keller für ein verbindliches Punktemodell – etwa für Publikationen, Drittmittel und Lehre. Entfristet werde, wer 100 Punkte erreicht habe.

Das Programm der Bundesregierung sei "ein wichtiger Baustein und enthält die richtigen Mechanismen", sagte Andreas Keller, im GEW-Vorstand für Hochschule und Forschung verantwortlich. Aus Sicht der GEW, die im April auf dem siebten Follow Up-Kongress zum "Templiner Manifest" 5.000 Tenure-Track-Professuren gefordert hatte, ist das Nachwuchsprogramm jedoch "zu klein" geraten. 

Sigrun Nickel, die das Thema am Centrum für Hochschulforschung (CHE) untersucht hat, kritisierte, manche Hochschule halte sich die Entfristung als Option offen, statt sich an den verabredeten Tenure-Track-Karriereweg zu halten. "So lange eine bundesweit verbindliche Definition dieser Stellenkategorie fehlt, gibt es für die Betroffenen auch nicht die erhoffte Sicherheit."

GEW-Hochschulexperte Keller könnte sich daher ein verbindliches Punktemodell vorstellen – für Publikationen, Drittmittel, Lehre. Entfristet werde demnach, wer 100 Punkte erreicht hat. "Hochschulen, Wissenschaftler und Personalvertreter sollten hier gemeinsam etwas entwickeln", forderte Keller.

Die TT-Professur setzt nach der Promotion an. Sie bietetdie Chance, sich für eine Professur auf Lebenszeit zu qualifizieren. Wessen Forschungs- und Lehrtätigkeit nach sechs Jahren positiv evaluiert wird, erhält eine Dauerstelle. Bislang hangelte sich der wissenschaftliche Nachwuchs mit Kettenverträgen von Stelle zu Stelle. Zwischen 2017 und 2032 fließt aus der Bundeskasse eine Milliarde Euro an die Hochschulen der Länder – für insgesamt 1.000 neue TT-Professuren.

Der vollständige Artikel von Anna-Lena Scholz ist in der Oktoberausgabe der "E&W" veröffentlicht.