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Privatisierungsreport 11: Berufsbildende Schulen unter Privatisierungsdruck

Der Privatisierungsreport 11 umfasst eine Analyse der Privatisierungstendenzen im Bereich der Beruflichen Bildung und weist damit auf die rasanten Veränderungsprozesse in diesem äußerst vielfältigen und komplexen Spezialgebiet hin. Auch das pädagogische Personal an berufsbildenden Schulen steht vor großen Herausforderungen. Der rasante Wandel in der Arbeitswelt, der Notstand an Ausbildungsplätzen in Betrieben und die große Heterogenität der Schüler sind nur einige Aspekte in diesem facettenreichen Feld.

In den letzten 25 Jahren haben sich berufsbildende Schulen mehr und mehr auf Jugendliche einstellen müssen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhalten haben. Auf diese folgenreiche Entwicklung geht der Report ebenso ein wie auf die zunehmende Gründung privater berufsbildender Schulen. Der Mangel an öffentlicher Verantwortung in der beruflichen Bildung ist sozusagen der Nährboden für private Angebote.

Die GEW möchte mit dem vorliegenden Report vor dieser Entwicklung warnen und für die Rechte der Lehrkräfte und Schüler eintreten. Lernen und Lehren braucht gute, abgesicherte Bedingungen, Kontinuität, Raum und Zeit für individuelle Förderung und für die Kooperation und Fortbildung der Lehrenden.

Die GEW fordert zusammen mit anderen DGB-Gewerkschaften das Grundrecht auf Ausbildung. Sie vertritt folgenden Grundsatz: Der Staat hat die Pflicht, allen Jugendlichen eine Ausbildung zu garantieren, also auch denen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhalten. Schon jetzt gibt es voll qualifizierende Ausbildung in berufsbildenden Schulen. Diese auszubauen, statt Warteschleifen zu finanzieren, gehört zu den zentralen Forderungen der GEW für die Weiterentwicklung berufsbildender Schulen.