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Bericht „Bildung in Deutschland 2020“

Prekäre Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung thematisieren!

Der nationale Bildungsbericht bescheinigt der Anbieterstruktur in der Weiterbildung eine große institutionelle Vielfalt. Die damit verbundenen heterogenen und oftmals prekären Arbeitsbedingungen werden jedoch nicht aufgegriffen.

Die GEW vermisst im Kapitel Weiterbildung und Lernen im Erwachsenenalter des aktuellen nationalen Bildungsberichtes das Thema prekäre Arbeitsbedingungen. Die Anbieterstruktur weise eine große institutionelle Vielfalt auf, stellt der Bericht zwar fest. 50 Prozent der Einrichtungen in der Weiterbildung haben demnach jedoch nur sieben Festangestellte, in 50 Prozent der Einrichtungen arbeiten bis zu 15 Honorarlehrkräfte.

Analyse des Personals erforderlich

„Zu einer umfassenden empirischen Bestandsaufnahme des Bildungswesens, wie sie der Bildungsbericht selbst beansprucht, gehört auch eine Analyse der insbesondere in der öffentlich finanzierten Weiterbildung oftmals prekären Beschäftigungsbedingungen des Personals“, sagte Ansgar Klinger, Vorstandmitglied der GEW für Berufliche Bildung und Weiterbildung. Eine solche Analyse würde die Notwendigkeit der von der GEW beschlossenen Strategie Gute Arbeit in der Weiterbildung belegen. 

Individuelle Weiterbildung fördern

Der Vorstandsbereich Berufliche Bildung und Weiterbildung (BBWB) verweist zudem darauf, dass die betriebliche Weiterbildung zwar das quantitativ größte Segment in der Teilnahme darstelle, die individuelle berufliche Weiterbildung aber als bedeutsamer zu charakterisieren sei: Insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung müssten die individuelle Weiterbildung und der Zugang zu ihr weiterentwickelt und gefördert werden.

Dies sichere die Beschäftigungsfähigkeit und Mobilität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und befähige sie so für notwendige beziehungsweise gewünschte Betriebs- und Berufswechsel. Dazu bedürfe es einer verlässlichen Finanzierung, eines gesetzlichen Rahmens sowie des Ausbaus der Beratung. GEW und ver.di fordern dies mit einem Bundesweiterbildungsgesetz ein.

Der Bericht Bildung in Deutschland 2020 wird um eine Analyse zu Bildung in einer digitalisierten Welt ergänzt – die GEW berichtete bereits über die Defizite bei der Digitalisierung im Bildungsbereich.