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PISA-Daten: Zensur für Forscher?

Theoretisch können Wissenschaftler die Daten der PISA-Studien für Forschungszwecke verwenden. In der Praxis versuchen die deutschen Kultusminister offenbar, die Veröffentlichung für sie unangenehmer Details zu verhindern.

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Montag arbeitete ein renommierter niederländischer Bildungsforscher an einem Vergleich von Schülern der 16 deutschen Bundesländer und der Schweizer Kantone ohne Migrationshintergrund mit niederländischen und flämischen Jugendlichen.

Obwohl der Wissenschaftler den Zugang zu den deutschen Daten offiziell beantragt und auch erhalten hatte, erlaubt die Kultusministerkonferenz (KMK) laut SZ die Veröffentlichung der detaillierten Forschungsresultate nun doch nicht. Möglicherweise, so die Zeitung, weil für einige Bundesländer dabei auf einen Blick ersichtlich werden könnte, dass ihre relativ schlechten PISA-Werte keineswegs nur auf das Konto von Migranten gehe.

Zu den Gründen für die nachträgliche Zensur hat sich die KMK nach SZ-Angaben noch nicht geäußert.