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Neues Jugendschutzgesetz

Minderjährige vor Mobbing bewahren

Die Bundesregierung hat den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet und in den sozialen Medien verbessert. Anbieter werden verpflichtet, Minderjährige vor Mobbing, sexueller Belästigung oder Kostenfallen zu bewahren.

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800.000 der 10- bis 18-Jährigen wurden bereits im Netz beleidigt oder gemobbt. (Foto: mauritius images/age fotostock/ajpfilm)

41 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich im Internet beschimpft und beleidigt oder von Fremden belästigt und bedrängt. Um diesen Risiken wirksam zu begegnen, hat das Bundeskabinett den Entwurf eines modernen Jugendschutzgesetzes beschlossen. Dieses soll Kinder und Jugendliche vor Mobbing, sexueller Anmache oder Kostenfallen schützen, Eltern und Fachkräften durch einheitliche Alterskennzeichen Orientierung bieten sowie Regelungen auch gegenüber ausländischen Anbietern durchsetzen. 

„Mit dem neuen Jugendschutzgesetz sorgen wir nun für Regelungen im digitalen Zeitalter. Es passt zu den heutigen technischen Möglichkeiten, und es hat die verschiedenen Interaktionsrisiken, die das Internet für Kinder und Jugendliche mit sich bringt, im Blick“, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). Anbieter von Spielen oder sozialen Netzwerken würden zu altersgerechten Voreinstellungen verpflichtet und  Verstöße in letzter Konsequenz mit Bußgeldern geahndet.

Die bisherige Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wird zur Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz ausgebaut, die sicherstellen wird, dass die vom Gesetz erfassten Plattformen ihren Vorsorgepflichten nachkommen. Die Länder bleiben für die inhaltsbezogenen Maßnahmen im Einzelfall zuständig, der Bund nimmt das Massenphänomen Interaktionsrisiken und eine systemische Vorsorge in den Fokus.

  • 9- bis 17-jährige sind täglich im Schnitt 2,4 Stunden online.
  • Wenn Kinder und Jugendliche im Netz surfen, dann tun sie das weit überwiegend auf ausländischen Plattformen.
  • Mehr als 40 Prozent der 10- bis 18-Jährigen haben im Internet bereits negative Erfahrungen gemacht; über 1 Million von ihnen haben etwas gesehen, das sie geängstigt hat.
  • 800.000 der 10- bis 18-Jährigen wurden bereits im Netz beleidigt oder gemobbt.
  • 250.000 Kinder wurden von Erwachsenen mit dem Ziel sexuellen Missbrauchs kontaktiert.
  • 70 Prozent der Mädchen und Frauen sind bei der Nutzung sozialer Medien von digitaler Gewalt betroffen.

(Quelle: BMFSJ)

Die Bundesregierung hat Fragen und Antworten zu den wichtigsten Änderungen veröffentlicht.