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#MeToo-Debatte bei der Berlinale

Ein politisches Filmfest ist die Berlinale jedes Jahr - 2018 wird es indes auch auffallend frauenpolitisch. Angesichts der #MeToo-Debatte um Sexismus und sexuelle Gewalt in der Filmbranche ist das Thema zentraler Teil des Programms.

Foto: Pixabay - CC0

Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen Branchengrößen wie Harvey Weinstein und Dieter Wedel ist die #MeToo-Debatte auch Thema bei der Berlinale vom 15. bis 25. Februar. Bei der Podiumsdiskussion „Kultur will Wandel – Eine Gesprächsrunde zu sexueller Belästigung in Film, Fernsehen und Theater“ etwa diskutieren Akteure der Branche, welche Maßnahmen sexuelle Übergriffe verhindern und die Situation von Betroffenen verbessern können. Zudem wird die Initiative „Speak Up!“ vorgestellt, die Betroffene ermutigen will, ihre Stimme zu erheben. Für alle Festivalbesucher, die sexuelle Belästigung erleben oder beobachten, soll es unter dem Titel „NEIN zu Diskriminierung!“ Beratungsangebote geben. 

Auch zum Thema Diversity stehen Veranstaltungen auf der Agenda – unter anderem beim European Film Market (EFM). Dort diskutieren Besucher etwa die Frage „Why Diversity Matters in the Film Industry“ und die österreichische Initiative „Empowering Women Film Producers – The Producers Programme for Women“.

Die Sektion Panorama kündigte unterdessen ein „sehr feminines Programm“ an. Nicht nur stünden Frauen stark im Zentrum der filmisch erzählten Geschichten, auch seien viele Regisseurinnen und Produzentinnen vertreten. Insgesamt ist das Geschlechterverhältnis bei den 68. Internationalen Filmfestspielen Berlin dagegen weiter unausgewogen: Nur 32,9 Prozent der eingereichten Filme kamen von Frauen, bei den in den Hauptsektionen gezeigten Filme haben Regisseurinnen einen Anteil von 37,5 Prozent.