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Mehr als Kennzahlen

Seit geraumer Zeit machen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände für ein eigenständiges Unterrichtsfach „Wirtschaft“ mobil. Aus Sicht der Gewerkschaften ist ihre Vorstellung von wirtschaftlicher Kompetenz zu einseitig und lässt politische und soziale Zusammenhänge außen vor. Sie fordern stattdessen eine umfassende sozioökonomische Bildung.

Schule soll aufs Leben vorbereiten – darin sind sich alle einig. Doch gerade beim Thema Wirtschaft zeigt sich, wie unterschiedlich – je nach politischem Standpunkt – Inhalte und Botschaften gesetzt und bewertet werden. Müssen Beschäftigte ihre eigenen Interessen den Unternehmenszielen ihres Arbeitgebers unterordnen? Sind Betriebsräte und Gewerkschaften wichtige Institutionen für einen fairen Interessenausgleich im Betrieb? Ist das Betriebsverfassungsgesetz Stütze oder Hindernis für erfolgreiches Wirtschaften? Das sind Fragen, die je nach politischem Interesse unterschiedlich beantwortet werden. Deshalb ist es wichtig, ökonomische Fragestellungen immer im sozialen Kontext zu betrachten. Das muss ein guter Unterricht an allgemeinbildenden Schulen leisten.