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Massiver Druck zur fünften Runde

In mehreren Bundesländern streikten heute über 25.000 Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdiensts (SuE). Darunter auch viele SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen, die den Schwerpunkt der Tarifverhandlungen bildeten. Diese fanden zeitgleich in Offenbach statt und werden morgen fortgesetzt.

Fotos: Christoph Bächtle, Klaus Blinzler, Daniel Merbitz, GEW Hessen, Jonas Priester, Simone Röhr

In hunderten Bussen sind die Streikenden bereits früh zu den Hauptstreikorten Offenbach, Mainz und Stuttgart aufgebrochen. Nach den eindrucksvollen Streiks im Norden verganene Woche, blieben heute Jugendämter, Einrichtungen der Behindertenhilfe und Kitas im Süden Deutschlands geschlossen oder nur mit Notbesetzung geöffnet.

Baden-Württemberg und Bayern: 11.000 Fachkräfte in Stuttgart

Rund 700 Einrichtungen, vor allem Kitas, blieben heute im Ländle geschlossen. Zur zentralen Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz kamen über 11.000 Streikende, darunter auch viele Kolleginnen und Kollegen aus Bayern. "Wenn das Bruttogehalt einer Erzieherin um 600 Euro unter dem durchschnittlichen Bruttogehalt aller Beschäftigten liegt, dann stimmt etwas nicht. Von einer angemessenen Bezahlung für diese wichtige Arbeit kann keine Rede mehr sein“, sagte Doro Moritz, die GEW-Landesvorsitzende, auf der Kundgebung. 

Hessen und Thüringen: Alles nach Offenbach!

Während in der fünften Verhandlungsrunde nicht viel passierte war auf den Straßen Offenbachs um so mehr los: knapp 7.000 Streikende haben vor dem Verhandlungsort ihre Entschlossenheit demonstriert. Maike Wiedwald, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, erklärte anlässlich der großen Beteiligung von Streikenden an der Kundgebung in Offenbach: „Die Kolleginnen und Kollegen haben heute mit dem inzwischen dritten Warnstreik in Hessen erneut ein deutliches Zeichen gesetzt. Sie erwarten von den kommunalen Arbeitgebern, dass sie der Forderung nach eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe endlich nachkommen. Sollte es auch in dieser Runde noch immer nicht zu einem substanziellen Fortschritt der Verhandlungen kommen, so werden wir darüber nachdenken müssen, wie wir unseren berechtigten Forderungen noch mehr Nachdruck verleihen können.“ Streikunterstützung kam aus Wiesbaden, Frankfurt und Kassel und von Erfurter KollegInnen aus Thüringen.

Rheinland-Pfalz und Saarland: Fahnenmeer in Rheinhessen

6.500 Kolleginnen und Kollegen aus der Jugend- und Schulsozialarbeit waren gemeinsam mit KindheitspädagogInnen, ErzieherInnen und weiteren Fachkräften aus dem Sozial- und Erziehungsdienst in Mainz unterwegs. Auf der Kundgebung vor der Geschäftsstelle der kommunalen Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz haben die Kolleginnen und Kollegen von öffentlichen, freien und kirchlichen Trägern ihren Anspruch auf eine verbesserte Eingruppierung deutlich gemacht. Auch das benachbarte Saarland war mit mehreren hundert Beschäftigten lautstark dabei. Für den Fall einer fortwährenden Blockadehaltung der Arbeitgeber kündigte Erni Schaaf-Peitz, Landesvorstandsmitglied der GEW Rheinland-Pfalz, unter Beifall weitere Streikmaßnahmen an.