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LSBTI: Landesantidiskriminierungsgesetze nötig

Die GEW-Arbeitsgruppe Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle will auf dem Gewerkschaftstag 2017 ein Landesantidiskriminierungsgesetz beraten. In den Schulen müssten "deutlich mehr" LSBTIs sichtbar sein, fordert Lehrer Bodo Busch zudem.

Foto: Pixabay / CC0

Der Lehrer Bodo Busch, Mitglied der Arbeitsgruppe Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle (LSBTI) der GEW, plädiert für ein Landesantidiskriminierungsgesetz. "Das wollen wir zusammen mit dem BAMA, dem Bundesausschuss für Migration, Diversity, Antidiskriminierung der GEW, auf dem nächsten bundesweiten Gewerkschaftstag im Mai 2017 diskutieren", sagte der 58-Jährige im Interview mit der "E&W". Zudem forderte er die Aufnahme von LSBTI in den Gleichberechtigungsartikel 3 des Grundgesetzes (GG).

2013 hat die Antidiskriminierungsstelle den Schwerpunkt ihres Berichts auf „Diskriminierung im Bildungswesen“ gelegt. Dabei habe sich gezeigt, dass in allen Bildungsbereichen diskriminiert werde – von der Kita bis zur Hochschule, sagte der in Nordrhein-Westfalen arbeitende Busch. Der Report habe zugleich deutlich gemacht, dass es wenige übergreifende Regelungen gebe, weil Bildung Ländersache sei.

Busch kritisierte mit Blick auf Schule auch: "Die Kinder üben den ganzen Tag Geschlechterrollen: Was ist ein richtiges Mädchen, was ein richtiger Junge. Das ist quasi ein heimlicher Lehrplan, den Lehrkräfte nur selten reflektieren." Er schätze, dass der Prozentsatz der LSBTIs an der gesamten Bevölkerung etwa zwischen fünf und zehn Prozent liege – "da müssten in den Schulen deutlich mehr von ihnen sichtbar sein. Und wenn an einer Schulwand steht, 'Lehrer XY is gay' und dahinter ein Hakenkreuz gemalt wird, dann ist offenkundig nicht alles in Ordnung".

Das gesamte Interview von Heide Oestreich ist in der Oktoberausgabe der "E&W" veröffentlicht. 

 

Busch arbeitet als Lehrer in Nordrhein-Westfalen und ist Mitglied der Arbeitsgruppe LSBTI* der GEW. Foto: Tom Rathmann.