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Lebensphasenorientiert arbeiten

Weg von zu viel Erwerbsarbeitszeit für den Vater und zu wenig für die Mutter, hin zu einer angeglichenen Stundenzahl für beide Elternteile: Die Debatte über alternative Arbeitszeitmodelle hat begonnen.

Foto: Pixabay / CC0

In der Debatte um geschlechtergerechte Arbeitszeiten plädiert die Genderforscherin und Ökonomin Christina Klenner für eine lebensphasenorientierte Erwerbstätigkeit. "Dieses Modell geht davon aus, dass die Arbeitszeiten im Lebenslauf variieren können, beispielsweise wenn Kinder geboren werden oder diese in die Schule kommen. Oder wenn alte Eltern gepflegt werden müssen. Auch für Weiterbildung kann es wichtig sein, zeitlich flexibel zu arbeiten. Während dessen sollten der Anspruch auf fortlaufende Sozialversicherung bestehen und der Arbeitsplatz erhalten bleiben," sagte die Leiterin des Referats Genderforschung am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung im "E&W"-Interview.

Eine weitere Möglichkeit sei es, Vätermonate wie in Norwegen zu regeln. Vätermonate gebe es dort seit 20 Jahren, "sie wurden im Laufe der Jahre scheibchenweise weiter verlängert". In Deutschland könnten diese anfangs beispielsweise auf 2,5 Monate ausgeweitet werden. Zu den zwei Vätermonaten könne man auch einen weiteren draufpacken – unter der Bedingung, dass die Mutter in dieser Zeit erwerbstätig sei. Ein Stufenmodell könnte Männer in ihrer Fürsorge und häuslichen Verantwortung ansprechen, sagte Klenner weiter. "Sie könnten nach den Vätermonaten stufenweise ihre Arbeitszeit wieder erhöhen, dem Alter des Kindes angepasst."

Das vollständige Interview von Simone Schmollack ist in der Märzausgabe der "E&W" nachzulesen.