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„Lasst uns nicht im Regen stehen!"

Mit zwei Regenschirmaktionen haben die GEW Viersen und die GEW Lippe zum Auftakt der Tarifrunde 2013 am 1. Februar auf den Missstand aufmerksam gemacht, dass angestellte Lehrerinnen und Lehrer – bei gleicher Arbeit – viel weniger verdienen als ihre verbeamteten Kollegen. Unter dem Motto „Lasst uns nicht im Regen stehen!“ forderten die nordrhein-westfälischen Lehrkräfte eine tarifvertragliche Entgeltordnung für die allein in NRW über 40.000 angestellten Lehrerinnen und Lehrer.

„Durch die Schlechterbezahlung habe ich im Laufe der letzten 16 Jahre 50.000 bis 60.000 Euro netto weniger verdient als gleichgestellte Beamte. Hinzu kommen natürlich noch die schlechtere Kranken- und Altersversorgung“, erläuterte einer der Initiatoren der Demo und Leiter des Arbeitskreises Angestellte der GEW Viersen, Hans-Josef Busch. Er verwies darauf, dass seine zehnjährige Berufserfahrung in der freien Wirtschaft ihm bei Einstellung und Bezahlung offenbar eher geschadet als genutzt habe.

Auch in Detmold gingen GEW-Mitglieder auf die Straße, um ihre Streikbereitschaft zu demonstrieren. Susanne Huppke, Vorsitzende der GEW Lippe, erklärte hinsichtlich der jüngst begonnen Tarifverhandlungen: „Seit Jahren nehmen Beschäftigte der Länder Einbußen beim Realeinkommen hin. Um Anschluss an die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung und die Gehaltsentwicklung beim Bund und in den Kommunen zu bekommen, fordern wir einen Gehaltszuwachs von 6,5 Prozent. Genauso wichtig ist es uns aber, endlich einen Einstieg in eine tarifvertragliche Eingruppierung für Lehrkräfte zu erreichen. Die Besoldung nach Gutsherrenart muss ein Ende haben.“

Gabriele Schütz, Sprecherin des Arbeitskreises der Tarifbeschäftigten in der GEW Lippe, zeigte sich besonders empört darüber, dass sich die Einkommensschere zwischen den Tarifbeschäftigten und den BeamtInnen immer weiter öffnet. Von einem Tarifabschluss erhofft sie sich eine Trendwende, die dazu führt, dass sich die Schere wieder ein Stückchen schließt. An den Schulen trifft sie auf breite Zustimmung. Immer mehr tarifbeschäftigte KollegInnen erklären inzwischen ihre Streikbereitschaft.

70 Prozent in der Bevölkerung unterstützen Forderungen

Und auch in der Bevölkerung kann die GEW auf Unterstützung für ihre Forderungen im Rahmen der Tarifrunde zählen. Laut einer Umfrage der Rheinischen Post vom 2. Februar haben 70 Prozent der Befragten Verständnis für die Forderungen der nicht-verbeamteten Lehrerinnen und Lehrer.