Zum Inhalt springen

Neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK)

Digitalisierung bleibt große Aufgabe

Die brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst hat von ihrer rheinland-pfälzischen Amtskollegin Stefanie Hubig (beide SPD) den Vorsitz der Kultusministerkonferenz übernommen. Digitalisierung wird 2021 erneut Schwerpunktthema.

Die Digitalisierung der Schulen ist noch lange nicht abgeschlossen. (Foto: Dominik Buschardt)

Die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), die brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), hat die Digitalisierung vor dem Hintergrund der Coronapandemie als weiterhin große Herausforderung und Aufgabe der Bildungspolitik bezeichnet. „Darum habe ich für das kommende Jahr als Schwerpunktthema ,Lernen und Lehren – guter Unterricht in Zeiten der digitalen Transformationen' gewählt. Angesichts der rasanten Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung möchte ich den Blick darauf lenken, wie Unterrichtsqualität noch besser im Zeitalter der Digitalisierung gedacht, gestaltet und umgesetzt werden muss“, sagte Ernst bei der Übernahme der Präsidentschaft. „Es geht um eine Verzahnung von Theorie und Praxis des ,guten Unterrichts‘ sowie des ,Lernens mit digitalen Medien‘. 

Ländervereinbarung umsetzen

Auf der Agenda der KMK steht in diesem Jahr auch die Weiterentwicklung des Abituraufgabenpools in den naturwissenschaftlichen Fächern, um die Vergleichbarkeit der Allgemeinen Hochschulreife weiter voranzutreiben. Außerdem gilt es, die einzelnen Aufgaben der im Oktober 2020 beschlossenen Ländervereinbarung über die gemeinsame Grundstruktur des Schulwesens und die gesamtstaatliche Verantwortung der Länder in zentralen bildungspolitischen Fragen umzusetzen. Dabei geht es unter anderem um die Qualitätssicherung, die Gliederung und Organisation des Schulsystems und die Lehrerbildung. 

GEW kritisiert veraltete Bildungspolitik

Die GEW hatte die Beschlüsse der KMK im vergangenen Oktober als „schwarzen Tag für die Bildung“ kritisiert. „Mit der Ländervereinbarung macht die KMK eine große Rolle rückwärts“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. Die Ländervereinbarung schreibe den Status quo einer Bildungspolitik der 1950er-Jahre West fest: Prüfungen würden zentralisiert und normiert, Qualität solle über noch mehr Tests und Bildungsstandards gesichert und veraltete Pädagogik jetzt auch digital betrieben werden. Von der Inklusion, dem gemeinsamen Lernen aller Kinder und Jugendlichen verabschiede sich die KMK weitgehend. Interesse zeige sie nur am Gymnasium. Auch der dramatische Lehrkräftemangel werde kaum erwähnt.