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Kultusminister wollen Nutzbarkeit von Schulstudien verbessern

PISA, IGLU, DESI und VERA haben in den vergangenen Jahren massenhaft Datenmaterial produziert, aber nicht viel verändert. Die Kultusminister ordnen jetzt mit einer Gesamtstrategie ihre verschiedenen Schulleistungstests neu. Die GEW kritisiert, dass inklusive Bildung weiterhin nicht zum Qualitätsmaßstab gemacht werde.

Seit Juni liegt von der Kultusministerkonferenz (KMK) eine überarbeitete „Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring“ vor. Darin greift die KMK kritische Fragen auf, die sich nach zahlreichen Leistungstests ergeben haben, mit denen Schulen seit dem miserablen deutschen Abschneiden bei ersten internationalen Leistungsvergleichen regelmäßig überrollt werden.

Die Bildungsforschung soll künftig nicht nur eine „deskriptive Diagnose“ der Qualität des deutschen Bildungswesens liefern, „sondern Entwicklungen erklären und deutlich konkretere Hinweise geben, wie die festgestellten Probleme gelöst werden könnten“. Mit dieser Aussage leiten die Kultusminister bei ihrer Teststrategie und den vielen Auftragsstudien einen Paradigmenwechsel ein.

Der Bedarf an Wissen, die Ursachen für unbefriedigende Ergebnisse zu klären, sei noch immer „nicht hinreichend gedeckt“, stellt die KMK fest. Jetzt wollen die Kultusminister die „Nutzbarkeit” der Schulstudien „für gezielte Verbesserungen im Bildungswesen“ verbessern.

Die GEW moniert derweil, dass Schulen insbesondere nach den VERA-Vergleichsarbeiten alleingelassen würden, wenn diese Schwächen feststellten: Es gebe weder zusätzliche Unterstützung noch Fortbildungsangebote für LehrerInnen. Zudem kritisiert die Bildungsgewerkschaft, dass die Kultusminister nicht endlich inklusive Bildung zum Qualitätsmaßstab in ihrem neuen Bildungsmonitoring machten. „Die VERA-Aufgaben taugen nicht für die Arbeit mit Kindern, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache oder dem Lernen haben“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann zur KMK-Entscheidung, VERA auch für SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu öffnen.

Mehr Hintergrund – etwa zur Vergleichbarkeit der verschiedenen Leistungsstudien und der unterschiedlichen Bundesländer - gibt es im vollständigen Artikel unseres Fachautors Karl-Heinz Reith in der Juli-/Augustausgabe der „E & W“, die oben rechts zum Download verlinkt ist.