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Online-Veranstaltungsreihe

Internationale Solidarität in Zeiten der Coronakrise

Die Coronakrise ist auch eine Bildungskrise. Bildungsgewerkschaften kämpfen gerade in Corona-Zeiten für gleichberechtigte Bildung für alle. Die GEW bietet 2021 eine Online-Veranstaltungsreihe zur internationalen Gewerkschaftsarbeit an.

Die Coronakrise ist eine weltweite Bildungskrise: Bildungsungleichheit und Kinderarbeit nehmen zu. Die Gefahr, dass Kinder nach der Corona-Krise nicht mehr in die Schule zurückkehren und den Anschluss an die Bildung ganz verlieren, ist groß. Die Vereinten Nationen haben bereits vor Beginn der Pandemie davor gewarnt, dass im Jahr 2030 mehr als 200 Millionen Kinder nicht die Schule besuchen könnten.

Kinder sind zudem in besonderem Maße von der Zunahme kriegerischer Konflikte betroffen. Diese Entwicklungen gefährden die Verwirklichung des Nachhaltigkeitsziels Bildung der Vereinten Nationen, bis 2030 eine qualitative, inklusive und gleichberechtigte Bildung für alle Menschen zu erreichen.

Weltweit stehen gerade Bildungsgewerkschaften für diese Ziele und gute Arbeitsbedingungen in Bildungseinrichtungen ein. Dabei werden sie oft selbst zur Zielscheibe, denn die Verletzung von Gewerkschaftsrechten nimmt weltweit zu. In einigen Ländern wurde die Coronakrise von den Regierungen dazu genutzt, um Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte weiter zu beschneiden. Internationale Solidarität bleibt wichtiger denn je.

Die GEW bietet 2021 eine online Veranstaltungsreihe zur internationalen Gewerkschaftsarbeit an, die Einblicke in die internationale Arbeit der GEW geben soll, aber gleichzeitig Raum für Austausch und Vernetzung bieten wird. Dazu lädt die GEW Vertreterinnen und Vertreter der Bildungsinternationale, von Nicht-Regierungsorganisationen und ihrer Schwestergewerkschaften unter anderem aus der Türkei, Polen und Uganda ein.

Die Veranstaltungen im Überblick

Internationale Solidaritätsarbeit

5. März, 16 bis 17.30 Uhr

Insbesondere in Ländern mit nationalistischen und autoritären Regierungen nimmt die Hetze gegen Minderheiten, die Spaltung der Gesellschaften und die Einschränkung von Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechten zu. Zusammen mit der Bildungsinternationale beteiligt sich die GEW regelmäßig an Solidaritätskampagnen zur Unterstützung verfolgter Gewerkschafter*innen weltweit. Besonders wichtig ist für die GEW die Zusammenarbeit mit der Bildungsgewerkschaft Eğitim-Sen in der Türkei. Seit Jahren haben deren Mitglieder mit staatlicher Repression, Verfolgung und Inhaftierung zu kämpfen. In Polen geraten die Gewerkschaften unter Druck, die sich für die Rechte von Frauen und LSBTIQ* einsetzen.

Vertreter*innen der Bildungsinternationale, von Eğitim-Sen und der polnischen Bildungsgewerkschaft ZNP geben Einblicke in die aktuelle Situation und ihre Arbeit.

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Globale Bildungskampagne

19. März, 16 bis 17.30 Uhr

Die Globale Bildungskampagne (GBK), einem Bündnis von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften, setzt sich in fast 100 Ländern für das Menschenrecht auf Bildung ein. Die GEW arbeitet aktiv im deutschen Bündnis der Bildungskampagne mit. Die Kampagne macht weltweit Druck auf Regierungen, damit diese ihr Versprechen einlösen, bis 2030 allen Menschen freien Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu ermöglichen. Sie organisiert Mitmach-Aktionen an Schulen und stellt Materialien für den Unterricht bereit. In Deutschland hat die GBK erste wichtige Erfolge zu verzeichnen: So ist es gelungen, den Beitrag der Bundesregierung zur internationalen Bildungsfinanzierung im Rahmen der Globalen Partnerschaft für Bildung von 7 Millionen auf 75 Millionen Euro zu erhöhen. Während der Coronakrise konnte die GBK erreichen, dass Bildung ein wichtiger Bestandteil der deutschen Entwicklungszusammenarbeit bleibt. Über die Arbeit der GBK und die Möglichkeiten, sich im Rahmen der Kampagne zu engagieren, berichten Vertreterinnen der GBK und Barbara Geier, die die GEW im Bündnis vertritt.

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Kinderarbeit

26. März, 14 bis 15.30 Uhr

Die Staatengemeinschaft hat sich dazu verpflichtet, alle Formen der Kinderarbeit bis 2025 zu beenden. Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen weltweit 152 Millionen Kinder arbeiten, davon 73 Millionen in ausbeuterischen Verhältnissen. Im Zuge der Corona-Pandemie könnte die Zahl arbeitender Kinder in vielen Ländern drastisch steigen. Die UNO schätzt, dass zusätzlich 66 Millionen Kinder in extreme Armut geraten werden. Mit der Stiftung fair childhood engagiert sich die GEW in Projekten gegen Kinderarbeit, die die Einrichtung von kinderarbeitsfreien Zonen zum Ziel haben.
12 Projekte werden aktuell in Afrika, Lateinamerika und Europa unterstützt bzw. sind für 2021 in Planung. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass gewerkschaftliche Projekte gegen Kinderarbeit Mädchen und Jungen den Zugang zu Bildung ermöglichen und zugleich die gewerkschaftliche Arbeit vor Ort stärken können.
Mehrere Bildungsgewerkschaften werden direkte Einblicke in die Projekte vor Ort geben.
Als Gesprächspartner stehen unter anderem Samuel Grumiau, Projektkoordinator der Bildungsinternationale, Robert Gunsinze von der ugandischen Bildungsgewerkschaft UNATU und die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe zur Verfügung.

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Friedenspolitik

3. September, 16 bis 17.30 Uhr

Weltweit nimmt die Zahl bewaffneter Konflikte zu, es droht eine erneute globale Aufrüstungsspirale. Statt höherer Ausgaben für immer modernere Waffen, setzt sich die GEW für eine internationale Abrüstungsinitiative, die Kontrolle von Waffenexporten und die Abkehr von der Zwei-Prozent-Vorgabe der NATO ein. Die für Rüstungsausgaben eingeplanten Mittel werden für die dringend notwendigen Investitionen in Bildung benötigt.

Die Initiative „abrüsten statt aufrüsten“ hat einen entsprechenden Appell gestartet, der von den DGB-Gewerkschaften unterstützt und von mehr als 175.000 Menschen unterzeichnet wurde. Mit Vertreter*innen der GEW und der Initiative „abrüsten statt aufrüsten“ wollen wir darüber sprechen, wie das friedenspolitische Engagement und die Aktivitäten zur Friedens- und Demokratiebildung in den Bildungseinrichtungen gestärkt werden kann.

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