Zum Inhalt springen

Integration von Flüchtlingskindern ist enorme Herausforderung

Mit neuen SchülerInnen aus Syrien oder Eritrea, die kein Deutsch können und zum Teil traumatisiert sind, kommen auf die Lehrkräfte große Herausforderungen zu. Schätzungen zufolge können zwei Flüchtlingskinder pro Klasse integriert werden.

In Hessen gilt: Ab zwölf SchülerInnen wird eine Intensivklasse gebildet – in anderen Bundesländern
als Willkommensklassen, DaZ-Klassen oder Übergangsklassen bezeichnet. Mancherorts kommt
eine solche Klasse zahlenmäßig nicht zustande. Deshalb gehen die Kinder dort von Anfang
an in Regelklassen und erhalten zusätzlich Sprachförderung in Intensivkursen. „Für die Integration
ist es der bessere Weg“, sagt der Schulleiter der Schloss-Schule in Gräfenhausen, Gerhard Kraft. Die ausreichende Unterstützung dafür fehle jedoch.

Für die sechs Flüchtlingskinder an seiner Schule stünden fünf Stunden im Intensivkurs zur Verfügung  – insgesamt. Einige müssten erst noch das Alphabet lernen, andere könnten schon lesen und schreiben. Deshalb könne man nicht alle gemeinsam unterrichten. Jedes Kind komme etwa auf zwei Stunden pro Woche: „Das reicht bei Weitem nicht aus.“ In einem gut funktionierenden Klassenverband können seiner Einschätzung nach maximal zwei Flüchtlingskinder pro Klasse integriert werden.

Die GEW in Hessen fordert sowohl für die Lehrkräfte als auch für die Kinder und Jugendlichen viel mehr Beratung und Begleitung, zum Beispiel durch SozialpädagogInnen und PsychologInnen. „Das ist so gar nicht vorgesehen“, kritisiert die stellvertretende Landesvorsitzende Maike Wiedwald. Und vor allem seien „viel mehr Stunden“ für Sprachförderung notwendig.

Die GEW rechnet in den nächsten zwölf Monaten bundesweit mit bis zu 300 000 zusätzlichen SchülerInnen. 

Die komplette Reportage von Kathrin Hedtke ist in der Januar-Ausgabe der E&W zu lesen.