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Hilferuf aus dem Kollegium

An Schulen nimmt der Druck zu. Viele Lehrkräfte fürchten um ihre Gesundheit. Überlastungsanzeigen machen auf zu große Belastungen durch die Arbeitsbedingungen aufmerksam.

Personalräte berichten von permanenter Überlastung: Foto: imago

In den vergangenen zwei Jahren haben nach Angaben des GEW-Bezirksverbands Frankfurt Lehrkräfte aus 16 Frankfurter Schulen ihre Überlastung beim Kultusministerium angezeigt. Aus ganz Hessen gingen beim Kultusministerium im vergangenen Jahr 53 Überlastungsanzeigen ein.

Laut Paragraf 15 und 16 des Arbeitsschutzgesetzes sind Beschäftigte verpflichtet, dem Arbeitgeber unmittelbare erhebliche Gefahren für die Gesundheit und Sicherheit anzuzeigen. Rechtlich sei es jedoch schwierig zu definieren, wann der Arbeitgeber aktiv werden müsse, sagt GEW-Rechstexperte Volker Busch.

Hessen sei das Land mit der höchsten Lehrerarbeitszeit und habe das Ergebnis der jüngsten Tarifrunde im öffentlichen Dienst nicht auf die BeamtInnen übertragen, sagt der Personalrat der Otto-Hahn-Schule in Frankfurt, Kai Schwarz. Die Lehrkräfte sähen sich nicht mehr in der Lage, ihre Arbeit so zu erledigen, wie es nötig sei. Das Problem sei nicht der reguläre Unterricht, sondern es seien die vielen zusätzlichen Aufgaben wie Förderpläne oder Lernstandserhebungen.

Der Personalrat hat gesammelt, was Lehrkräften die tägliche Arbeit erschwert und eine Überlastungsanzeige verfasst. Das Kollegium verabschiedete das vierseitige Dokument auf einer Personalversammlung im März einstimmig. Bislang kam keine Reaktion aus Wiesbaden. "Es ist auch weniger ein Schreiben, auf das wir sehnlichst eine Antwort erwarten", sagt Schwarz, "sondern es soll mehr ein politisches Signal sein." Die Öffentlichkeit müsse erfahren, was an Schulen los sei, und unter welchen Bedingungen die Lehrkräfte arbeiteten.

Der vollständige Artikel von Kathrin Hedtke ist in der Dezemberausgabe der "E&W" veröffentlicht.