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Hey Teacher!

Die Freien Mitarbeiter beim Goethe-Institut haben die Nase voll: Der Vorstand verweigert der GEW Verhandlungen zu ihren Beschäftigungsbedingungen. Mit zwei selbstgemachten Videos machen sie auf ihre prekäre Lage aufmerksam. Augenzwinkernd und unterhaltsam, einmal als Goethe-Rap, einmal als Stummfilm über den „Tag an dem die Freien fehlten“. In den nächsten Tagen folgen weitere Aktionen an den Goethe-Instituten und der Zentrale in München.

Hey Teacher- der Goethe-Rap

Im Rap geht es darum, die Dinge ungeschminkt beim Namen zu nennen. Ein Schüler fragt seine Deutschlehrerin nach ihren Arbeitsbedingungen und bekommt erstaunliche Antworten. Berufsperspektiven, soziale Sicherung, auskömmliches Einkommen? Alles Fehlanzeige.

Was wäre eigentlich an einem Goethe-Institut los, wenn alle Freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am selben Tag krank würden? Schließlich werden die meisten Sprachkurse von Honorarlehrkräften durchgeführt. Im Film greifen die Protagonisten zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um den Unterrichtsbetrieb dennoch aufrecht zu erhalten – bis zum Zusammenbruch.

GEW setzt Proteste an Goethe-Instituten fort

Mit bundesweiten Aktionen setzt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zwischen dem 15. und 19. November ihre Proteste an den Goethe-Instituten in Deutschland fort. Faire Beschäftigungsbedingungen für alle Beschäftigten unabhängig von ihrem Status sind das Ziel der Aktionen. Seit Dezember 2012 fordert die GEW vom Goethe-Institut Verhandlungen über tarifvertragliche Vereinbarungen für Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Bildungsgewerkschaft kritisiert darüber hinaus seit Jahren die Zunahme prekärer und atypischer Beschäftigungsverhältnisse beim Goethe-Institut. Doch die Arbeitgeber lehnen Verhandlungen bisher ab.

Anlass der Aktionstage ist die Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts am 19. November. Mitglieder sind ausgewählte Persönlichkeiten des kulturellen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens sowie Vertreterinnen und Vertreter der politischen Parteien und der Arbeitnehmer. „Wir möchten erreichen, dass die Mitglieder die berechtigten Forderungen der Beschäftigten aufgreifen und den Vorstand auffordern, endlich mit der GEW zu verhandeln“, sagte Andreas Gehrke, für Tarifpolitik verantwortliches Vorstandsmitglied, heute in Frankfurt am Main.

Ziele der GEW sind tarifliche Vereinbarungen über die Honorare und die Beteiligung des Arbeitgebers an den Sozialversicherungsbeiträgen. Auch andere Formen prekärer und atypischer Beschäftigungsverhältnisse nehmen beim Goethe-Institut zu, u.a. die hohe Zahl von Befristungen in der Zentrale in München und der Einsatz von Praktikantinnen und Praktikanten für Aufgaben, die eigentlich von Arbeitnehmern auszuführen wären.