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Hessen: Beschäftigte des Landes Hessen im Warnstreik

Bei den Warnstreiks der Beschäftigten des Landes Hessen gingen heute hessenweit mehrere Tausend Betroffene auf die Straße. Demonstrationen und Kundgebungen gab es unter anderem in Kassel, Wiesbaden, Darmstadt, Gelnhausen und Frankfurt. Zum Warnstreik aufgerufen waren unter anderem auch die angestellten Lehrkräfte des Landes sowie die Beschäftigten der hessischen Hochschulen.

Landesweit traten über 2.500 Beschäftigte in den Ausstand, darunter auch weit mehr als 200 tarif-beschäftigte Lehrkräfte und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die GEW und die anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes verlangen in der Tarif- und Besoldungsrunde 2011 vom Land eine Anhebung der Bezahlung um 50 Euro plus 3 Prozent. Zudem soll endlich die 2009 für die Angestellten tariflich vereinbarte Arbeitszeit von 40 Wochenstunden auf die Beamtin-nen und Beamte des Landes übertragen und eine entsprechende Verkürzung der Lehrerarbeitszeit vorgenommen werden. Darüber hinaus fordert die GEW eine Beschränkung der an Schulen und Hochschulen weit verbreiteten Befristungspraxis. Befristete Arbeitsverhältnisse sollen verstärkt durch reguläre Beschäftigung ersetzt werden.

Bei der Abschlusskundgebung der GEW in Frankfurt bekräftigte Ilse Schaad, die für die GEW die Tarifverhandlungen mit dem Land führt, vor rund 300 Angestellten und Beamten auf dem Willy-Brandt-Platz die gewerkschaftlichen Forderungen. Das Land Hessen müsse nun endlich die im Tarifbereich 2009 vereinbarte Reduzierung der 2004 erhöhten Wochenarbeitszeit auch auf die Leh-rerarbeitszeit übertragen. „Es kann nicht sein, dass die Lehrkräfte durch extrem hohe Arbeitszeiten zur Konsolidierung des Landeshaushalts herangezogen werden. Die hohen Lehrerarbeitszeiten in Hessen und in Deutschland schaden den Lehrkräften. Sie schaden aber auch den Schülerinnen und Schülern“. Schaad verwies darüber hinaus auf die Notwendigkeit, mit den Bundesländern einen Tarifvertrag zur Eingruppierung von Lehrkräften zu vereinbaren, da über die Eingruppierung von Lehrkräften die Bundesländer bisher einseitig bestimmen.

Eine dritte Verhandlungsrunde ist für Mitte März angesetzt.