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Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD

Die Amadeu-Antonio-Stiftung hat "Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD“ veröffentlicht, die für Lehrkräfte interessant sind: Menschenverachtende Positionen hinterfragen, dagegen argumentieren und Wahlkampf an Schulen unterbinden.

Spätestens seit den Erfolgen der AfD bei den jüngsten Landtagswahlen ist laut der Amadeu-Antonio-Stiftung klar: "Wir haben ein Problem mit parteigewordenem Rechtspopulismus." Wie geht eine Gesellschaft damit um? Die Stiftung glaubt: "Mit einer Partei, die die Gleichheit aller Menschen bestreitet, kann man nicht in den Dialog treten. Aber man kann ihr argumentativ entgegentreten, nachbohren und sie zur Rede stellen." Eine neue Handreichung mit dem Titel "Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen" hat dazu einige praktische Tipps versammelt: sowohl grundsätzliche als auch an die Politik, die Medien und PädagogInnen gerichtete.

Hier eine Auswahl, die vor allem auch für ErzieherInnen und Lehrkräfte interessant sind:

  • Rechter Hetze widersprechen: Rassistische, menschenverachtende und herabwürdigende Äußerungen dürfen nicht unwidersprochen bleiben. Entsprechende Wortbeiträge sollten durch persönliche Erklärungen erwidert und ggf. auf ihre strafrechtliche Relevanz geprüft werden.
  • Menschenverachtende Positionen hinterfragen: Im Rahmen der U18-Wahlen können PädagogInnen mit Jugendlichen demokratiefeindliche und menschenverachtende Positionen in Wahlprogrammen oder Äußerungen von AfD-SpitzenpolitikerInnen kritisch hinterfragen und diskutieren.
  • Dagegen argumentieren: Durch demokratiepädagogische Angebote kann Argumentationskompetenz gegen menschen- und demokratiefeindliche Ideologie gezielt gefördert werden, um Jugendliche on- und offline in der Gegenrede zu stärken.
  • Schlüsselthemen erarbeiten: PädagogInnen können Foren schaffen, um Schlüsselthemen der AfD, wie Flucht, Asyl, Familie, Presse, Zweigeschlechtlichkeit und »Deutschsein« in Bildungseinrichtungen zu besprechen und Gegenentwürfe zu erarbeiten, die sich an Pluralität orientieren.
  • Parteienwerbung verbieten: An Schulen darf keine Parteienwerbung verteilt werden. Die Schulleitung sollte nicht zögern, vom Hausrecht Gebrauch zu machen, wenn dies doch geschieht.
  • Zahlen und »Fakten« hinterfragen: Umfragen und Statistiken haben immer AutorInnen, manche stehen der AfD nah. Es sollte nicht jede Sensationszahl unkommentiert übernommen werden. Stets sollten Quellen erfragt und »Fakten« auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden.