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Buchtipp

„Gute Schule – Wie sich Bildung in Zukunft ändern muss“

Burkhard Jungkamp und Marei John-Ohnesorg fordern in einer neuen FES-Publikation ein Bildungssystem, das allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von der Herkunft einen bestmöglichen Lern- und Bildungserfolg ermöglicht.

„Bildung für die Zukunft muss den ganzen Menschen im Blick haben, ihn beim Aufbau nicht nur kognitiver, sondern auch sozialemotionaler, künstlerisch-kreativer und sportlicher Kompetenzen bestmöglich unterstützen. Der pädagogischen Arbeit auf allen Stufen des Bildungssystems muss ein umfassendes Bildungsverständnis zugrunde liegen, das sowohl auf die Entfaltung der Gesamtpersönlichkeit als auch auf die Gestaltung unserer demokratischen Gesellschaft zielt“, schreibt der Moderator des Netzwerks Bildung, Burkhard Jungkamp, in der neuen Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) mit dem Titel Gute Schule – Wie sich Bildung in Zukunft ändern muss.

Dazu sei ein Bildungssystem nötig, das alle Kinder und Jugendlichen in ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfalt wertschätze und allen unabhängig von der Herkunft einen bestmöglichen Lern- und Bildungserfolg ermögliche. Diese müsse nach den Prinzipien von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit gestaltet sein und Ausgrenzung vermeiden.

„Die Entkopplung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft, die Verringerung der sozialen Selektivität und die Erhöhung der Durchlässigkeit unseres Bildungssystems stehen auf der Agenda einer zukunftsorientierten sozialdemokratischen Bildungspolitik ganz oben.“

Im Vorwort heißt es weiter: „Hier ist in den letzten Jahren einiges erreicht worden: Denken wir beispielsweise an den Anstieg der Betreuungsquoten im Krippen- und Kitabereich, an den Ausbau der Ganztagsschulen, an den insgesamt gestiegenen Bildungsstand der Bevölkerung oder die steigende Zahl junger Menschen, die ein Studium aufnehmen. Und doch bleibt noch viel zu tun. Das Gerechtigkeitsproblem ist nach wie vor ungelöst. Die Entkopplung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft, die Verringerung der sozialen Selektivität und die Erhöhung der Durchlässigkeit unseres Bildungssystems stehen auf der Agenda einer zukunftsorientierten sozialdemokratischen Bildungspolitik ganz oben.“ Auch auf Digitalisierung und Internationalisierung, die demographische Entwicklung, die zunehmende Diversität einer Migrationsgesellschaft und die Medialisierung nahezu aller Lebensbereiche müsse Schule reagieren. Inklusion und Integration müssten Leitprinzip von Bildung werden. 

Die in der Publikation vorgetragenen Anregungen unterbreiten den Angaben zufolge Vorschläge, wie unser Bildungssystem angesichts identifizierter Herausforderungen verändert werden könnte. Sie sind Ergebnis einer vom Netzwerk Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 17. September 2018 durchgeführten Fachtagung. 

Gute Schule – Wie sich Bildung in Zukunft ändern muss, Hrsg. Burkhard Jungkamp, Marei John-Ohnesorg, Verlag:  Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2019, ISBN 978-3-96250-392-5