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E&W 6/2020

Gute Arbeit – gute Pädagogik in der Kita & Coronapandemie

Die Juni-Ausgabe der „E&W“ hat erneut zwei Schwerpunkte: Zum einen beleuchten wir den Arbeitsplatz Kita von mehreren Seiten. Da zudem noch kein Ende der Coronakrise absehbar ist, stehen auch die Folgen der Pandemie wieder im Fokus.

Das Corona-Virus verändert den Alltag in den Kitas. Umso mehr kommt es jetzt auf gute Pädagogik an. Was zählt, ist der Blick auf das Kind – ein Besuch in einer Mainzer Kita. Nahezu jede dritte Erzieherin ist unterdessen älter als 50 Jahre, nachrückende sind oft nur halb so alt. Das Miteinander in den Kitas läuft nicht immer konfliktfrei.

Generell steigen die Anforderungen an die Beschäftigten in Kitas, zugleich gibt es immer mehr Wege in das Berufsfeld. Fachleute befürchten, dass Qualitätsstandards aufgeweicht werden. Zeitgleich ist das Fachschulsystem für Kita-Fachkräfte an seine Grenzen gestoßen: Es fehlt an Lehrkräften – während der Fachkräftebedarf hoch bleibt. Und um die Gelder aus dem Kita-Qualitätsgesetz so einzusetzen, wie es für sie passt, haben16 Länder 16 Wege gewählt. Vielen ist Gebührenfreiheit wichtiger als ein besserer Betreuungsschlüssel. 

(Foto: colourbox/Birgit Reitz-Hofmann)

Die Kita-Schließungen verändern das Verhältnis zwischen Trägern und Beschäftigten. Diese stecken im Zwiespalt zwischen größtmöglichen Öffnungen für die Kinder und deren Familien – und dem Gesundheitsschutz der Erzieherinnen und Erzieher. Seit der Schließung ringen auch viele Schulen darum, den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern nicht zu verlieren. Viele Lehrkräfte denken dabei das Lernen ganz neu.

30 Prozent der 12- bis 19-Jährigen hatten in den ersten Wochen der Schulschließungen derweil kaum Kontakt zu den Lehrkräften. Das zeigt die repräsentative Studie „Lernen und Freizeit in der Corona-Krise“. Thomas Rathgeb, Leiter des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, bewertet die Umfrage-Ergebnisse. In Sachsen-Anhalt kämpft seit Jahresbeginn ein Volksbegehren ifür eine bessere Personalausstattung an Schulen. Nun droht die Corona-Pandemie, dem Bündnis um die GEW einen Strich durch die Rechnung zu machen

Schulen und Kitas müssen jedoch weiter mit dem Coronavirus leben. „Das heißt: Es müssen Unterschiede ausgeglichen, Präsenz- und Fernunterricht verbunden, Fördermaßnahmen und individualisiertes gemeinsames Lernen gestärkt werden“, sagt die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. Mit Blick auf Abstandsregeln, Hygienepläne und Schichtbetrieb herrscht in den Schulen vorerst Ausnahmezustand. Wer ist für was verantwortlich, welche Rechte haben die Beschäftigten? Der Hallenser Arbeitsrechtler Wolfhard Kohte hat für die GEW drei Gutachten erstellt

Auch für die berufiche Bildung hat die Coronakrise Folgen: Weil Hunderttausende Betriebe aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Kurzarbeit gegangen sind oder schließen mussten, brächen im neuen Ausbildungsjahr womöglich Zehntausende Ausbildungsplätze weg, warnt der DGB.

Unterdessen stehen auch die Grundrechte in Zeiten von Corona mächtig unter Druck. Mit dem dominanten Ziel, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, drohen sie unter die Räder zu geraten.

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