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#GEWTAG21

Sechs Forderungen zur Stärkung des Bildungssystems

Unter dem Motto „Bildung krisenfest machen“ hat die neue GEW-Vorsitzende Maike Finnern ein Sechs-Punkte-Programm vorgestellt. Um mehr Geld in Bildung investieren zu können, fordert die Gewerkschaft auch eine Coronaabgabe für Superreiche.

29. Gewerkschaftstag der GEW
„Bildung muss krisenfest gemacht werden“, dafür hat sich die GEW während des 29. Gewerkschaftstages stark gemacht. (Foto: Kay Herschelmann)

Mit einem Sechs-Punkte-Programm will die GEW Lehren aus der Coronapandemie ziehen und die akuten Schwächen des deutschen Bildungssystems beseitigen. Wichtige Stichworte des Programms, um Bildung krisenfest zu machen, sind: Aufhebung des Kooperationsverbots, Reform der Steuerpolitik, mehr Fachkräfte, Auflösung des Investitionsstaus, Ausbau der digitalen Infrastruktur, Qualität im Ganztag und mehr politische Bildung.

„Es ist absolut inakzeptabel, wenn die Postleitzahl über die Bildungschancen der Menschen entscheidet.“ (Maike Finnern)

Schon bei ihrer Wahl am Donnerstag kündigte Finnern Bildungsgerechtigkeit als ein Schwerpunktthema an, bei der Pressekonferenz zum Abschluss des 29. Gewerkschaftstages am Freitag bekräftigte sie: „Die mangelnde Chancengleichheit ist und bleibt die Achillesferse des Bildungswesens. Es ist absolut inakzeptabel, wenn die Postleitzahl über die Bildungschancen der Menschen entscheidet.“

Um die Unterfinanzierung des Bildungswesens zu beenden, will die GEW einkommensstarke Schichten mehr in die gesellschaftliche Pflicht nehmen. Sie plädiert für eine Wiedereinführung der Vermögensteuer und eine Coronaabgabe für Superreiche. Zudem müssten die Schuldenbremse ausgesetzt und die Rückzahlung der Coronakredite zeitlich erheblich gestreckt werden.

Arbeitsbedingungen und Bezahlung verbessern

Die Arbeitsbedingungen von Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern müssten deutlich verbessert werden, um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen. Gleichzeitig seien die Ausbildungskapazitäten zu erhöhen.

Um den Investitionsstau an Schulen und Hochschulen in Milliardenhöhe aufzulösen, schlägt die Bildungsgewerkschaft ein auf zehn Jahre ausgelegtes Bundesprogramm zur Sanierung von Bildungsgebäuden vor. Für einen stärkeren Ausbau der digitalen Infrastruktur sei der Digitalpakt Schule aufzustocken, zu verstetigen und auf andere Bildungsbereiche auszuweiten. 

„Eine demokratische, antifaschistische Gesellschaft zu festigen, ist Aufgabe der Bildung und gehört zum Selbstverständnis der GEW.“ (Maike Finnern)

Den Ausbau des Ganztags will Finnern mit einer Qualitätsoffensive verbinden. Um rechtsextremen Parteien, Ideologien und Verschwörungsmythen etwas entgegenzusetzen, fordert sie mehr politische Bildung von der Schule bis zur Weiterbildung. „Eine demokratische, antifaschistische Gesellschaft zu festigen, ist Aufgabe der Bildung und gehört zum Selbstverständnis der GEW.“

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