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Gewerkschaftstag Kompakt #1

Unter dem Motto "Bildung. Weiter denken!" legt die GEW beim Gewerkschaftstag in Freiburg ihre bildungs- und tarifpolitische Agenda bis 2021 fest. Wir dokumentieren täglich die wichtigsten Ereignisse und geben eine kurze Vorschau auf das Kommende.

Foto: Kay Herschelmann
Foto: Kay Herschelmann

Was bisher geschah:

  • 28. Gewerkschaftstag der GEW eröffnet

Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe hat zur Eröffnung des 28. Gewerkschaftstages in Freiburg zu einem neuen gesellschaftlichen "Wir" aufgerufen, um den in Deutschland und Europa zunehmend an Einfluss gewinnenden Rechtspopulisten "nicht das Feld zu überlassen". Mit Blick auf die anstehende Präsidentschaftsstichwahl in Frankreich und die Landtagswahl in Schleswig-Holstein betonte sie: "Eine rückwärtsgewandte und nationalistische Politik lehnen wir ab." Die GEW werde sich mit dem aktuellen Rechtsruck jedoch auseinandersetzen. [Weiterlesen]

  • Zauberhafter Auftakt

Migration, Finanznot, Arbeitszeit, Inklusion – die GEW hat ihren Gewerkschaftstag am Samstag mit ernsten Themen eröffnet. Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon sagte, gute Bildung sei unendlich wichtig, gerade in Zeiten des Rechtsrucks. "Menschen, die gebildet sind, hinterfragen die Dinge", betonte der Grünen-Politiker. "Sie fallen weniger auf Populisten rein." Bei der Eröffnungsveranstaltung wurde aber auch gelacht. [Weiterlesen]

  • Kretschmann hält an Kooperationsverbot fest

Im Streit um eine Aufhebung des Kooperationsverbots bleibt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei seinem klaren Nein: Statt über Programme "hineinzuregieren", solle der Bund den Ländern dauerhaft mehr Geld geben. Zugleich hielt er ein flammendes Plädoyer für Europa. Kretschmanns Rede wurde von zwei Protestaktionen unterbrochen. [Weiterlesen]

  • DGB-Vorsitzender: Soziale Demokratie setzt gute Bildung voraus

Reiner Hoffmann preist auf dem Gewerkschaftstag in Freiburg die Drei-Länder-Region als Beispiel für das gelebte Europa. Gleichzeitig sei die politische Union in einer schlechten Verfassung. Mehr Weltoffenheit aber gehe nicht ohne gute Bildung. Vom Leitbild einer inklusiven Bildung sei Deutschland indes noch weit entfernt. [Weiterlesen]

  • Tepe warnt in der Debatte um Max Traeger vor Vorverurteilungen

In der Debatte um die NS-Vergangenheit der GEW und insbesondere die Rolle des Gewerkschaftspioniers Max Traeger mahnt die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe zur Besonnenheit. Traeger dürfe "nicht vorverurteilt" werden, sagte Tepe am Sonntag beim 28. Gewerkschaftstag in Freiburg. Forderungen, den Namen der Max-Traeger-Stiftung zu ändern, erteilte sie zum jetzigen Zeitpunkt eine Absage. Der Universität Leipzig sei ein umfassender Forschungsauftrag erteilt worden. Die Ergebnisse sollten zunächst abgewartet werden, betonte Tepe - was indes bis zu drei Jahre dauern könne. [Weiterlesen]

  • Moritz kritisiert grün-schwarze Bildungspolitik in Baden-Württemberg

Die baden-württembergische GEW-Vorsitzende Doro Moritz hat der grün-schwarzen Koalition im Land schlechte Noten in der Bildungspolitik gegeben. Als Beispiele nannte sie die Streichungen von Lehrerstellen und mangelnde Ressourcen für Inklusion. [Weiterlesen]

Was heute noch wichtig wird:  

Die Delegierten wählen die Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes (GV). Die Vorsitzende Marlis Tepe tritt erneut an. Ebenfalls zur Wiederwahl stehen Petra Grundmann (Finanzen), Frauke Gützkow (Frauenpolitik), Ilka Hoffmann (Schule), Andreas Keller (Hochschule und Forschung) sowie Ansgar Klinger (Berufliche Bildung und Weiterbildung). Für den Organisationsbereich Jugendhilfe und Sozialarbeit gibt es mit Andreas Giersch und Björn Köhler zwei Kandidaten. In den Vorstand aufrücken will zudem Daniel Merbitz (Tarif- und Beamtenpolitik). 

Außerdem:  

  • Erste Biografie Max Traegers vorgestellt

Um den Umgang der GEW mit ihrer NS-Vergangenheit sowie ihrem ersten Vorsitzenden Max Traeger ist eine hitzige Debatte entbrannt. Hintergrund ist ein Buch des Erziehungswissenschaftlers Benjamin Ortmeyer über den Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB). Laut Ortmeyer und Koautorin Saskia Müller waren 97 Prozent aller Lehrer während der Nazizeit im NSLB organisiert und wurden zum Teil später in den Schuldienst der Bundesrepublik übernommen. Die erste wissenschaftliche Traeger-Biografie des früheren Hamburger GEW-Vorsitzenden Hans-Peter de Lorent stellt derweil klar: Traeger, der die GEW von 1947 bis 1952 und von 1958 bis 1960 führte und nach dem eine Stiftung benannt ist, war weder Nazi noch Mitläufer. De Lorent stellt sein Buch am Sonntagabend am Rande des Gewerkschaftstages vor – unser Bericht ist am Montag auf GEW.de zu lesen.   

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