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GEW setzt Kampf für Honorarlehrkräfte am Goethe-Institut fort

Etwa 30 Beschäftigte sind heute dem Aufruf der GEW zu einer Protestaktion vor dem Goethe-Institut Bremen gefolgt. Mit Goethe-Masken, Transparenten und Gesängen machten sie auf die prekäre Beschäftigungssituation der Honorarlehrkräfte beim Goethe-Institut aufmerksam. Mit Parolen wie „fair statt prekär“ richteten sie sich an den Vorstand des Goethe-Instituts. Der soll endlich mit der GEW über tarifvertragliche Regelungen für die Freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhandeln.

„Das Honorar entspricht nicht dem Gehaltsniveau akademisch ausgebildeter Fachkräfte", kritisierte Andreas Gehrke, für Tarifpolitik verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied vor dem Hintergrund der Proteste. Gehrke wies weiter darauf hin, dass sich das Goethe-Institut zudem nicht an den Kosten der Renten- und Krankenversicherung beteilige. "Die Freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten auch kein Ausfallhonorar und keine verlässliche Perspektive auf Weiterbeschäftigung. Sie haben weder bezahlten Urlaub noch gilt für sie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall", so der GEW-Vorstand weiter. Kurzum: Das Goethe-Institut wälzt einen Großteil des Geschäftsrisikos auf seine freien MitarbeiterInnen ab.

Die GEW fordert daher tarifvertragliche Regelungen für die Freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Vorstand des Goethe-Instituts hat diese Forderung der Bildungsgewerkschaft bisher jedoch strikt abgelehnt. Den größten Teil des Sprachunterrichts an den Goethe-Instituten geben Honorarlehrkräfte, die als Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind.
 
Unter dem Motto „Wir sind Goethe! Gleiche Arbeit – gleiche Rechte für Freie MitarbeiterInnen“ ruft die GEW zu Aktionen an den Goethe-Instituten in Deutschland auf. „Wir werden nicht locker lassen, bis der Vorstand bereit ist, mit uns über die Situation der Honorarlehrkräfte zu reden“, betonte Gehrke. Er begrüßte ausdrücklich, dass sich auch festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Goethe-Instituts an den Aktionen beteiligen. Auch deren Arbeitsbedingungen litten darunter, dass die prekäre Beschäftigung wächst. Die Bildungsgewerkschaft stellte fest, dass prekäre Beschäftigung – wie in der gesamten Weiterbildungsbranche – auch am renommierten Goethe-Institut überhandnimmt.