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5-Punkte-Programm zum Gesundheitsschutz an Schulen

GEW fordert klare Ansage zum Wechselunterricht

Heute wollen sich die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten mit der Bundeskanzlerin auf den weiteren Kurs in der Coronakrise verständigen. Die GEW will eine klare Ansage, ab wann es zu Wechselunterricht kommt – und legt ein 5-Punkte-Programm vor.

„Wer die Schulen so lange wie möglich offenhalten will, braucht ein Konzept, wie er dies sicherstellen will“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe. (Foto: GEW/Shuttestock)

Am heutigen Mittwoch wollen sich die Regierungschefinnen und -chefs der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf den weiteren Kurs in der Coronakrise verständigen, dabei wird es vor allem um Schulen gehen. Seit Wochen mahnt die GEW, an den Kitas und Schulen endlich umzusteuern und den Empfehlungen des Robert Koch-instituts für Schulen sowie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) für Kitas zum Infektionsschutz zu folgen. Für Schulen bedeutet das auch ein Konzept für den Wechselunterricht. „Die GEW appelliert dringend an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder, eine klare Ansage zu machen, wann Schulen in den Wechselunterricht gehen“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe am Mittwoch in Frankfurt am Main.

„Wer die Schulen so lange wie möglich offenhalten will, braucht ein Konzept, wie er dies sicherstellen will – und zwar bevor er von der Realität überholt wird. Bisher hat die Politik leider nicht so gut vorgearbeitet, dass vom Präsenzunterricht reibungslos in das digitale Lernen umgeschaltet werden kann. Leidtragende sind ohnehin benachteiligte Kinder und Jugendliche, die noch weiter abgehängt werden. Leitlinie aller Entscheidungen muss sein, das Recht auf Bildung und den Gesundheits- und Infektionsschutz für Lehrkräfte, Schüler sowie deren Eltern miteinander zu vereinbaren“, sagte Tepe.

Die Richtschnur für die Maßnahmen in der Schule sollen nach Ansicht der GEW die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sein. Dafür schlägt die GEW ein Fünf-Punkte-Programm vor:

  5-Punkte-Programm zum Gesundheitsschutz an Schulen
1. Ab der 5. Klasse muss das gesellschaftliche Abstandsgebot von 1,5 Metern gelten. Dafür müssen Klassen geteilt und zusätzliche Räume beispielsweise in Jugendherbergen gemietet werden.
2. Um die Schulräume regelmäßig zu lüften, gilt das Lüftungskonzept des Umweltbundesamtes. Können die Vorgaben nicht umgesetzt werden, müssen sofort entsprechende Filteranlagen eingebaut werden.
3. Die Anschaffung digitaler Endgeräte für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler muss endlich beschleunigt werden. Flächendeckend müssen eine datenschutzkonforme digitale Infrastruktur geschaffen und IT-Systemadministratoren eingestellt werden. Zudem müssen die Länder Sofortmaßnahmen zur digitalen Fortbildung der Lehrkräfte anbieten.
4. Für die Arbeitsplätze in den Schulen müssen Gefährdungsanalysen erstellt werden, um Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler besser zu schützen.
5. Transparenz schaffen: Kultusministerien und Kultusministerkonferenz müssen zügig ihre Planungen umsetzen, wöchentlich Statistiken auf Bundes-, Landes- und Schulebene über die Zahl der infizierten sowie der in Quarantäne geschickten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zu veröffentlichen. „Wir brauchen eine realistische Datenbasis, um vor Ort über konkrete Maßnahme zu entscheiden“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe.