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Dialog

Gefährliche Bilder

Vor zehn Jahren hat der sechste Altenbericht das Bild aktiver, anpackender Seniorinnen und Senioren gezeichnet. Dahinter stehe die Idee einer Ökonomisierung des Alters, kritisieren Expertinnen und Experten. Was hat sich seitdem geändert?

Altersbilder beeinflussen nicht nur das Miteinander der Generationen, sondern auch die Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Alter. (Foto: Pixabay / CC0)

Eine Dame in zitronengelber Weste, die Kopfhörer um den Hals geklemmt, legt eine Platte am Turntable auf. Ein weißhaariger Mann stemmt lachend ein Kind in die Luft. Eine ältere Frau in Fitness-Dress reckt elegant den Arm in die Höhe, mit dem anderen umschlingt sie ihr an den Po gezogenes Bein. Die Bilder älterer Menschen, die seit einigen Jahren durch die Ausstellungsräume der Republik touren, erweitern den Blick. Alt ist hier nicht mehr vor allem gebrechlich, immobil, unmodern, sondern dynamisch, aktiv, bunt. Der Foto- und Videowettbewerb „Was heißt schon alt?“, den das Bundesfamilienministerium vor gut fünf Jahren gestartet hat, will „die vielfältigen Lebensentwürfe älterer Frauen und Männer bekannter machen“ und „ein neues, differenziertes Bild vom Alter in unserer Gesellschaft verankern“. Denn schließlich beeinflussen Altersbilder nicht nur das Miteinander der Generationen, sondern auch die Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Alter.

In der Tat, die Bilder, die sich eine Gesellschaft vom Alter macht, sagen viel über sie aus und definieren wichtige Eckpunkte für den Alltag älterer Menschen. Welche Vorstellungen vom Alter dominieren? Was erwartet die Gesellschaft von ihnen? Wie sehen sich Ältere selbst? Es erweitert zweifelsohne die Freiheitsgrade Älterer, wenn sich die Perspektiven auf das Alter verbreitern und ausdifferenzieren. Positiv ist zudem, wenn Alter nicht mehr nur mit einer von Verlust geprägten Lebensphase in Verbindung gebracht wird, sondern mit lebenslustigen Silversurfern, die voller Tatendrang ihr letztes Lebens-drittel genießen. Doch zunehmend setzt genau hier auch Kritik an.

Ein Gespräch mit dem Fotokünstler Ronald Daedalus Vogel 

  • Dialog: Wieso haben Sie sich auf das Fotografieren älterer Menschen spezialisiert?

Ronald Daedalus Vogel: Weil ich ihre Gesichter spannender finde. Sie erzählen Geschichten, sind vielfältiger, kantiger als die meisten jungen Gesichter und auf eigene Weise schön. Ich will, dass die Betrachtenden am Bild hängen bleiben: Wieso guckt dieser Mensch so seltsam? Was geht in ihm vor? Dass ein Foto mehr in ihm auslöst als den Impuls, gelangweilt weiterzublättern wie in einer Beautyzeitschrift.

  • Dialog: Ihre Porträts lächeln fast nie, schauen den Betrachter direkt an.

Vogel: Ja, denn nichts soll ablenken vom Gesicht oder Fragen aufwerfen: Wo schaut das Modell denn hin? Ich verzichte auch auf jede Dekoration, der Hintergrund ist neutral.

  • Dialog: Die Porträtierten haben Makel, starke Ringe unter den Augen …

Vogel: ... tiefe Falten oder Flecken auf der Haut, ja. Der Makel gehört zum Menschen. Statt ihn zu kaschieren, muss er für mich auf einem Bild deutlich herauskommen. Die Lehmbauerin Thekla zum Beispiel hat Augenringe, sie gehören einfach zu ihrem tollen Antlitz. Es ist super expressiv, zeigt Erfahrenheit, grobe Arbeit und strahlt trotzdem Zuversicht aus. Es ist faszinierend, wie viele Gesichter ein Mensch haben kann.

  • Dialog: Sind Ihre Fotos also authentisch?

Vogel: Ach, Authentizität ist mir nicht wichtig. Was soll das sein? Jeder Mensch projiziert doch seine eigenen Muster und Erfahrungen in ein Foto und sieht etwas ganz Unterschiedliches da-rin. Nein, ich zeige meine Interpretation. Die Betrachtenden entscheiden selbst: Was spricht mich an? Sehe ich in einem Bild Freund oder Feind, ist er oder sie mir wohl gesonnen oder abweisend?

  • Dialog: Wollen sich denn Menschen, ältere zumal, so sehen?

Vogel: Nur selten, aber als Künstler möchte ich ihre Porträts natürlich zeigen. Deshalb biete ich an, dass ich ihre Bilder anonym veröffentliche. Dann steht eben Günter statt Bernd unter dem Porträt. Und ich mache immer zwei Arten von Bildern: Die einen, die den Porträtierten selbst gefallen, die anderen, die mich interessieren. So haben beide etwas davon.

  • Dialog: Sie fotografieren auch in Altersheimen.

Vogel: Ja, das ist ein Traum. Zehn Modelle im Gemeinschaftsraum, alle neugierig und froh über die Abwechslung. Zwar wollen die meisten auch im Alter schön sein, Frauen vielleicht noch ein bisschen mehr, doch insgesamt nehmen es Ältere ziemlich gelassen. Anfangs sind manche noch ungeduldig. Nach einer Weile aber konzentrieren sie sich nicht mehr auf ihr Fotogesicht. Sie vergessen, dass sie fotografiert werden. Und dann entstehen die besten Charakterporträts.

Interview: Anja Dilk, freie Journalistin

Ökonomisierung des Alters

Bereits vor zehn Jahren hat der sechste Altersbericht der Bundesregierung die Altersbilder in der Gesellschaft thematisiert. „Gut ist, dass sich Politik nun mit Altern beschäftigte. Aber zum einen wurde hier suggeriert, dass die Wirkung der Altersbilder auf das Leben im Alter stärker sei als der Einfluss sozioökonomischer Faktoren“, kritisiert Josefine Heusinger, Professorin für Gerontologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal. „Zum anderen wollte man angesichts des demografischen Wandels ausdrücklich ein Gegenbild zum Alter als wohlverdienten Ruhestand entwerfen – um die Ressourcen Älterer für die Gesellschaft zu nutzen.“ Der „vielbeschäftigte Rentner“ soll nicht die Beine ausstrecken, sondern anpacken.

Die neuen Altersbilder, so Heusinger, entsprächen dem neoliberalen Umbau des Sozialstaates: Ausruhen auf Staatskosten ist nicht, jeder muss für sich selbst sorgen, auch im Ruhestand, und soll einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten. Care-Arbeit, Ehrenamt, kostenlose Dienstleistungsressource in einer Gesellschaft, in der die Sorgelücke dramatisch wächst. Eine „Ökonomisierung des Alters“, nennt Heusinger das. „Der Druck, im Alter etwas beizutragen, wächst, ob der Einzelne das noch kann oder möchte, steht im Hintergrund.“

„Wir müssen uns von einfachen Dichotomien verabschieden: flotter Silversurfer versus Pflegefall.“ (Josefine Heusinger)

Dabei ist Alter äußerst unterschiedlich. So haben etwa Männer des untersten Einkommensfünftels eine zehn Jahre geringere Lebenserwartung als ihre Altersgenossen der oberen 20 Prozent. Ein Drittel von ihnen erreicht nicht einmal das 65. Lebensjahr. Und von den rentennahen Jahrgängen im Osten Deutschlands erhalten aufgrund von Verdienstausfällen in den 1990er- und 2000er-Jahren 25 Prozent im Ruhestand nicht mehr als die Grundsicherung. Gerontologin Heusinger: „Diese Menschen mit dem Bild des lustigen, leistungsfähigen Alten unter Druck zu setzen, wäre zynisch.“ Umso mehr rät die Gerontologin, genauer hinzuschauen und die unterschiedlichen Lebensbedingungen in den Blick zu nehmen. „Wir müssen uns von einfachen Dichotomien verabschieden: flotter Silversurfer versus Pflegefall.“

„Es wird Zeit, dass wir die Älteren für sich selber sprechen lassen, statt zu formulieren, was sie wollen sollen.“ (Silke van Dyk)

Silke van Dyk, Professorin für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, hält das Win-Win-Versprechen in den neuen Altersbildern – ihr leistet etwas für die Gesellschaft, im Gegenzug bekommt ihr mehr Anerkennung und Freiräume – ohnehin für „hochproblematisch“: „Antidiskriminierung muss stets bedingungslos sein.“ Ähnlich wie bei Rassismus und Sexismus stecke hinter der scheinbaren Aufwertung (Frauen sind kooperativ und sozial, Ältere fit und leistungsstark) zudem eine verborgene Abwertung (Frauen sind vor allem geeignet für soziale und Care-Aufgaben, aber nicht für den harten Konkurrenzkampf in der kapitalistischen Verwertungsgesellschaft, Ältere werden vor allem wertgeschätzt, wenn sie nicht typisch alt sind).

Van Dyk sieht dabei eine doppelte Crux: „Die Alten sollen zwar nicht typisch alt sein, aber auch nicht auf dieselbe Weise jung, wie etwa kompetitive, dynamische 40-Jährige. Stattdessen werden ihnen nun Attribute wie kooperativ und sozial zugesprochen – die gleichen also, die Frauen zugeordnet werden.“ Und ähnlich wie bei ihnen ist damit das Handlungsfeld der Seniorinnen und Senioren abgesteckt: Sorgearbeit, Nachbarschaftshilfe und soziales Engagement. Die Alten als neue Ressource der Sozialpolitik.

Van Dyk hat für qualitative Studien viele Ältere interviewt. Ergebnis: „Die Idee des wohlverdienten Ruhestands wird weiterhin hochgehalten, auch wenn viele aktiv sind“, so van Dyk, und schlussfolgert: „Es wird Zeit, dass wir die Älteren für sich selber sprechen lassen, statt zu formulieren, was sie wollen sollen.“

Wie brüchig die Zuweisungen der neuen Altersbilder ohnehin sind, zeige sich, beobachtet die Soziologin, in der Corona-Zeit: „Plötzlich werden die aktiven Alten wieder zurückgestuft in die Gruppe der Schutzbedürftigen und in einen Topf mit den auf Hilfe angewiesenen Hochaltrigen gepackt“, analysiert van Dyk. „Alter ist aber nicht der einzige Risikofaktor in der Pandemie. Vor allem werden Ältere ausgerechnet in einer Situation, in der deutlich wird, welch aktive Rolle sie in Kinderbetreuung, Verein und Engagement spielen, auf einmal zu passiven Objekten der Fürsorge.“

Altersbilder – in der GEW benutzen wir das Wort bewusst im Plural, denn die Lebenssituation Älterer ist ebenso vielfältig wie die Bilder vom Alter, die wir im Kopf tragen; wir, die Gewerkschaft, die Politik, die Älteren selbst.

Von dieser Offenheit und Vielfalt profitieren alle: Einerseits die Älteren und Alten, die nicht mehr in eine Schublade gesteckt werden. Andererseits wir als Organisation, weil wir uns vergegenwärtigen, wie viel Potenzial in den Mitgliedern steckt und wie hoch die Anforderungen an die Seniorinnen- und Seniorenpolitik der GEW sind, um dieser Vielfalt gerecht zu werden.

Die Diversität der Generationen spiegelt sich in der GEW selbst. Da ist die Gruppe der Hochaltrigen, geprägt durch Krieg und Wiederaufbau. Da ist die Generation, die mit der Bildungsexpansion in die Schulen drängte und in Westdeutschland die Bildungsreformen auf den Weg brachte. Lange waren sie die größte Gruppe in der GEW. Dann wurden wegen des Geburtenrückgangs lange Zeit kaum noch Lehrkräfte eingestellt. Die Babyboomer und die nachfolgenden Generationen sind in der GEW nicht so stark vertreten.

Innergewerkschaftlicher Dialog nötig

In den 1990er-Jahren kamen die ostdeutschen Kolleginnen und Kollegen dazu mit anderen Lebenserfahrungen, Prägungen und Erwerbsbiografien. Damit vergrößerten sich die Mitgliedergruppen der sozialpädagogischen Berufe und der Angestellten. An den Hochschulen dominiert heute befristete Beschäftigung, in der Weiterbildung Soloselbstständigkeit. Erst seit einigen Jahren werden wieder viele Lehrkräfte eingestellt. Die sozioökonomischen Unterschiede zwischen den Generationen sind erheblich, die Chance, im Alter den Lebensstandard zu halten, ist extrem unterschiedlich.

In der GEW haben wir deshalb in den vergangenen 20 Jahren den Blick für die unterschiedlichen Generationen von Älteren geschärft. Damals näherte sich die größte Mitgliedsgruppe dem Pensions- und Rentenalter und uns wurde klar: Wir brauchen einen innergewerkschaftlichen Dialog über Alter und Altersbilder, wenn wir diese Kolleginnen und Kollegen als Mitglieder halten wollen. Dieser Dialog und ein bewusst gestalteter Generationenwechsel sind feste Elemente unserer Organisationsentwicklung geworden. Nun ist es Zeit zu schauen, welche Impulse uns der geschärfte Blick geben kann – für unsere seniorinnen- und seniorenpolitischen Forderungen, aber auch für das Mitei-nander in der GEW.

Frauke Gützkow, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der GEW, verantwortlich für Seniorinnen- und Seniorenpolitik

Alter hat auch Positives

Clemens Tesch-Römer und sein Team vom Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) befragt für den Deutschen Alterssurvey alle drei Jahre Menschen zwischen 40 und 85 Jahren: Wie hast du in den vergangenen zwölf Monaten dein Alter wahrgekommen? Was ist gut, was schlecht? Und seit Jahren bekommt er von drei Vierteln der Befragten über 70 die gleiche Antwort: „Alter ist voller Verluste“, resümiert Tesch-Römer. „Aber neu ist: 60 Prozent der über 70-Jährigen können dem Alter nun auch etwas Positives abgewinnen. Vor 25 Jahren waren es nur 31 Prozent.“ Sie erfahren die späte Lebensphase als Zeit der Gelassenheit, mit weniger Pflichten, mehr Selbstbewusstsein und neuen Experimentierräumen. Dabei erleben Menschen mit hoher Bildung das Alter häufiger positiver als Menschen mit niedrigerer Bildung. Tesch-Römer: „Der Zusammenhang von Diskriminierung durch Alter und niedrigem Bildungsstand wird viel zu wenig thematisiert.“

„Als junger Mensch konstruiert man die Bilder mit, in denen man später als alter Mensch gefangen ist.“ (Clemens Tesch-Römer)

Diese Selbstwahrnehmungen sind für den Altersforscher auch Spiegel der Altersbilder in der Gesellschaft. Die diskriminierende Macht dieser Bilder ist nach Einschätzung Tesch-Römers besonders wirkungsmächtig, weil im Gegensatz zu anderen Diskriminierungen wie Rassismus bei „Ageism“ jeder Mensch im Laufe seines Lebens die Rolle wechselt: „Als junger Mensch konstruiert man die Bilder mit, in denen man später als alter Mensch gefangen ist“, sagt Tesch-Römer. „So schaden wir uns langfristig selbst. Denn wenn ich als junger Mensch Ältere für alt und gebrechlich halte, fühle ich mich später auch eher selbst so. Ich schlüpfe in meine eigene Vorstellung“, so Tesch-Römer. „Das hat negative Auswirkungen auf Lebenszufriedenheit, soziale Kontakte und Gesundheit.“

Dem „Global Report on Ageism“ der Weltgesundheitsorganisation zufolge, der Mitte März erschienen ist, entstehen dadurch weltweit Kosten in Milliardenhöhe. Allein in den USA sind 2020 durch Altersdiskriminierung 63 Milliarden US-Dollar zusätzliche Gesundheitsausgaben angefallen. Die Vereinten Nationen haben daher von 2021 bis 2030 die „UN-Dekade für gesundes Altern“ ausgerufen. Wissenschaft, staatliche Institutionen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft sollen enger zusammenarbeiten, um die Rahmenbedingungen für das Leben Älterer zu verbessern.

Austausch zwischen Jung und Alt

Dazu gehört ein Austausch zwischen Jung und Alt: Wie nehmen wir uns gegenseitig wahr? Wie wird man im Alltag als alter Mensch behandelt? „Wir müssen endlich generationenübergreifend über Altersstereotype sprechen“, fordert Tesch-Römer, „und am besten damit schon in der Schule anfangen.“ Denn dann komme etwas in Bewegung.

... Annemarie Renftle, 65, Gymnasiallehrerin, Leinfelden-Echterdingen, Baden-Württemberg, seit 2015 im Ruhestand? 

  • Wie ich meinen Tag beginne.

Endlich nicht mehr um 5.20 Uhr aufstehen – das ist herrlich. Je nachdem, wann die Sonne uns weckt, stehen meine Frau und ich auf. Meist gegen 7.30 Uhr. Wer früher wach ist, macht Frühstück, dann lesen wir gemütlich Zeitung. Welch ein Privileg.

  • Was mich bildungspolitisch umtreibt.

Seit dem Ruhestand bin ich in der Flüchtlingsarbeit aktiv. 2015 habe ich eine Willkommensinitiative in unserem Dorf gegründet, weil es damals ziemlich viel Widerstand gegen die Geflüchteten gab. Es war schön zu erleben, wie sehr ich da von meinen Fähigkeiten als Lehrerin profitieren konnte. Organisieren, sich einfühlen, einer Gruppe sehr heterogener Menschen gut verständlich etwas über das Leben in Deutschland beibringen. Zudem engagiere ich mich seit 30 Jahren im Arbeitskreis Lesbenpolitik der GEW. Wir setzen uns dafür ein, dass die Perspektive von Lesben und Schwulen in der Schule endlich systematisch berücksichtigt wird, zum Beispiel in den Bildungsplänen, mit Handreichungen oder Fortbildungen. Es ist ein zäher Kampf und Baden-Württemberg das Schlusslicht.

  • Was ich mir vorgenommen habe.

Mein Leben finde ich so, wie es ist, gut. Weit reisen möchte ich wegen des Klimawandels nicht mehr. Vielleicht sollte ich noch lernen, etwas mehr zur Ruhe zu kommen. Jetzt muss ich aber los: Mit meiner Frau geht es heute wandern auf der Schwäbischen Alb.

Aufgezeichnet von: Anja Dilk, freie Journalistin