Bei den Flüchtlingszahlen in Deutschland ist die Millionenmarke rund einen Monat vor Jahresende fast erreicht. Bisher sind laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) nach Informationen aus Länderkreisen knapp 945.000 Geflüchtete hier angekommen. Ende Oktober befanden sich zudem bundesweit 40.455 junge Geflüchtete in Obhut der Jugendhilfe. Bund und Länder müssen nach Einschätzung der Kommunen deutlich mehr Geld ausgeben, damit Städte und Gemeinden die vielen Geflüchteten integrieren können.
Seit 1. November werden geflüchtete Kinder und Jugendliche wie Erwachsene nach einer festen Quote auf die Bundesländer verteilt. "Die Jugendlichen werden teilweise mit dem Bus irgendwo aufs Land gefahren, wo sie keine brauchbare Infrastruktur vorfinden", sagte die Grünen-Abgeordnete Beate Walter-Rosenheimer der "Thüringer Allgemeinen" laut dpa-Bericht. "Das ist für die Jugendlichen nicht gut und auch nicht für die Leute vor Ort."
Ein Katalog des Deutschen Städtetags benennt nach Angaben der dpa als notwendige Schritte ein stärkeres Angebot an Sprach- und Integrationskursen, die Förderung von Kindern und Jugendlichen in Kitas und Schulen, Angebote zum Nachholen von Ausbildungsabschlüssen sowie Angebote der Weiterbildung. Solche Integrationsangebote sollten für Geflüchtete verpflichtend sein.
Unterdessen stockte die Bundesregierung ihre Hilfe für Kinder in Krisengebieten laut dpa-Bericht auf. Das Entwicklungsministerium kündigte an, dass das UN-Kinderhilfswerk UNICEF für seine Arbeit in diesem Jahr mehr als 250 Millionen Euro erhalte - etwa 100 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Das Geld soll vor allem Kindern und Jugendlichen in Syrien und dem Irak zugutekommen. Es fließt etwa in Bildungsangebote für Flüchtlingskinder.