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E&W-Länderserie: Berlin

Die E&W-Länderserie Inklusion nimmt in der Juni-Ausgabe die Situation im Stadtstaat Berlin in den Blick. Wie in den anderen Bundesländern gibt es auch hier viele Probleme im schulischen Alltag.

Unterdessen erhöht sich der Anteil der Förderkinder im gemeinsamen Unterricht kontinuierlich. Einige Förderzentren sind bereits aufgelöst, die ersten beiden Schuljahre zur sogenannten Schuleingangsphase zusammengefasst worden: In diesem Zeitraum findet noch keine Diagnostik in den Förderschwerpunkten LES statt. Alle Kinder werden gemeinsam unterrichtet. Dafür stehen pauschal vier Stunden sonderpädagogische Förderung zur Verfügung.

In der Praxis sind viele Pädagoginnen und Pädagogen aber überlastet: „Die große Herausforderung sind Auffälligkeiten im Verhalten“, sagt Schaffrinna. An Schulen, die bisher kaum Erfahrungen damit haben, fühlen sich viele Lehrkräfte alleine gelassen – was sie auch sind: Nur an sehr wenigen Schulen gibt es Klassen, die durchgängig doppelt besetzt sind wie die Schwerpunktklassen an der Fläming-Schule. Eine Lehrkraft alleine kann offenen, individualisierten Unterricht aber kaum stemmen.

So berichten zudem sonderpädagogische Fachkräfte davon, dass Schulleitungen sie an Regelschulen als Vertretungslehrkräfte einsetzten. Die GEW Berlin fordert deshalb für die Schulen eine Personaldecke von 110 Prozent. Die nächsten Haushaltsberatungen des rot-schwarzen Senats werden zeigen, was von allen Forderungen und Empfehlungen übrig bleibt.