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Buchtipp

„Ein deutsches Klassenzimmer“: 30 Schüler aus 22 Nationen

Jan Kammann unterrichtet eine Vorbereitungsklasse mit Jugendlichen aus 22 Nationen und stellt fest, dass er über ihre Herkunftsländer kaum etwas weiß. Kurzerhand bereist er die Länder in einem Sabbatjahr.

Mädchen im Iran / Pixabay, CC0

Jan Kammann, Geographie- und Englischlehrer in einer Vorbereitungsklasse mit Jugendlichen aus 22 Nationen, stellt fest, dass er über deren Herkunftsländer kaum etwas weiß. So machte er sich 2016 auf zu einer ebenso holprigen wie erkenntnisreichen Busfahrt nach Bulgarien. Unterwegs fasst er den Beschluss, in einem Sabbatjahr nicht nur dieses, sondern die Heimatländer fast aller Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d zu besuchen.

Mit deren selbstgestalteten Reiseführern im Gepäck trinkt er Tee in einem iranischen Basar, erlebt eine Polizeikontrolle in Armenien, nimmt Spanischunterricht auf Kuba und reist mit der transsibirischen Eisenbahn quer durch Russland. Er reist nach Polen, Kolumbien, Nicaragua, Kosovo, Ghana und Südkorea.  

Mit seinem Buch und gleichnamigem Blog will der Hamburger Gymnasiallehrer Kamman, das Verständnis für andere Kulturen und Länder fördern. Er verbindet seine Reiseerfahrungen mit den historischen und kulturellen Besonderheiten des jeweiligen Landes. Sein Appell: Hinterfragt euch und euer Verhalten kritisch, freut euch über kulturelle Vielfalt und behandelt alle Menschen so, wie ihr es für euch selbst wünscht. „Es geht um Vielfalt in unseren Klassenzimmern, Zuhause und um die Schwierigkeiten, mit denen die Newcomer sich ab und an quälen“, sagte er in einem Interview mit dem Piper Verlag.

Jan Kammann, „Ein deutsches Klassenzimmer“, 2019, Bonn, 4,50 Euro plus Versandkosten.