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"Drei Steine": Graphic Novel über Opfer rechter Gewalt

"Ich sagte meine Meinung gegen Nazis, das hätte mich fast umgebracht": Nils Oskamp erzählt in der autobiografischen Graphic Novel "Drei Steine" die Geschichte seiner Jugend in den 1980er Jahren. Nun gibt es Begleitmaterial für den Unterricht.

Als ein Mitschüler in der Schulklasse den Holocaust verleugnet und weitere Naziparolen propagiert, lehnt sich Nils Oskamp dagegen auf und sagt seine Meinung. Dadurch macht er sich zur Zielscheibe der Neonazis in Dortmund-Dorstfeld. Der Autor illustriert, wie Lehrer und Polizei die Bedrohung nicht ernst nehmen, und auch die Familie die Gefahr nicht erkennt. Mehrfach wird Oskamp von Neonazis krankenhausreif geschlagen. Die Spirale der Gewalt eskaliert und gipfelt in zwei Mordanschlägen.

Nils Oskamp ist in Dortmund aufgewachsen und studierte im Ruhrgebiet Grafikdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. In Hamburg absolvierte er ein Trickfilmstudium und arbeitet dort als Illustrator für Werbung und Zeitschriften. Mit der Arbeit an "Drei Steine" begann er vor ein paar Jahren als Gastkünstler in der französischen Comic-Hauptstadt Angoulême.

Die Graphic Novel über seine Jugend, sein Leben mit der Angst und die Ohnmacht von Staat und Bevölkerung gegenüber rechtsextremer Gewalt, ist eine Mahnung an alle, die den Rechtsextremismus verharmlosen. Zudem dokumentiert das Werk, dass die rechte Bedrohung inmitten unserer Gesellschaft wächst, und Drahtzieher sich in vielen Regionen an der Spitze von Politik und Wirtschaft positionieren konnten.

Die Amadeu Antonio Stiftung veröffentlichte "Drei Steine" als 96-seitige Schulbuchausgabe, die online bestellt werden kann. Es gibt auch pädagogisches Begleitmaterial für den Einsatz im Unterricht.