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Diplomatisch: Besuch in der deutschen Botschaft

Die deutsche Botschaft in Ottawa liegt ganz in der Nähe des Rideau-Kanals, der sich durch die Stadt zieht. Im Winter wird er zur längsten Eisbahn der Welt.

Wie oft der deutsche Botschafter, Werner Wnendt, beruflich aufs politische Glatteis gerät, hat er der GEW-Delegation am Montag in dem angenehmen, etwa 90-minütigen Gespräch nicht verraten. Die Fragen zum Wirtschafts- und Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und Kanada, CETA genannt, beantwortete er jedenfalls sehr diplomatisch. Er beobachte die vielfach artikulierte ablehnende Haltung in Deutschland und Europa, halte das ausgehandelte 1634-seitige Papier und andere derartige Verträge allerdings für unverzichtbar, um über die Prinzipien des Welthandels mitzubestimmen. Die Skepsis in der kanadischen Bevölkerung gegenüber CETA sei vergleichsweise gering.

Über diese Bevölkerung - die ca. 35 Millionen Kanadierinnen und Kanadier - informierte Wnendt anschaulich und ausführlich. Beeindruckend waren die Berichte über die gelingende Integration der jährlich 250.000 bis 280.000 Zuwanderer. Erschütternd war auch bei diesem Treffen die Darstellung der Situation der indigenen Völker, der Métis und der im Norden lebenden Inuit.