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Corona-Pandemie

Die Präsenzpflicht muss begrenzt werden

Noch immer sind viele Beschäftigte an Kitas und Schulen dazu verpflichtet, in die Bildungseinrichtungen zu kommen. Doch das ist nicht notwendig, sondern fahrlässig!

Foto: Hendryk Ditze / shutterstock.com

Immer noch bestellen einige Träger von Kitas das gesamte Personal in die Einrichtungen, wenn diese zur Notbetreuung geöffnet sind oder geben ihren Beschäftigten Aufgaben, die nichts mit der eigentlichen pädagogischen Arbeit zu tun haben. „Die Präsenzpflicht erhöht das Infektionsrisiko für alle Beteiligten – sowohl für Kinder in der Notbetreuung als auch für das Personal”, sagte GEW-Kitaexperte Björn Köhler am Montag in Frankfurt. Auch an einigen Schulen sei die Präsenzpflicht von Lehrkräften unsinnig, ergänzte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied für Schulen. „In einer Zeit, in der über Ausgangssperren zur Eindämmung der Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 nachgedacht wird, ist eine generelle Präsenzpflicht von Lehrkräften an Schulen unsinnig und fahrlässig. Deshalb lehnt die GEW diese ab!“

„Gerade in der aktuellen Lage zeigt sich, wie wichtig die Betreuung durch das Kita-, Hort- und Schulpersonal ist, um Menschen die Arbeit in kritischen Bereichen zu ermöglichen.“ (Björn Köhler)

Die GEW fordert daher, dass nur Personal in den Einrichtungen anwesend sein muss, deren Tätigkeit auch tatsächliche Anwesenheit vor Ort erfordert. “Alles andere wäre fahrlässig”, sagte Köhler. Es mache mehr Sinn, nur wirklich notwendiges Personal in die Einrichtungen kommen zu lassen. So gebe es noch Reserven, falls es während der Notbetreuung doch zu einem Corona-Verdachtsfall kommt. „Gerade in der aktuellen Lage zeigt sich, wie wichtig die Betreuung durch das Kita-, Hort- und Schulpersonal ist, um Menschen die Arbeit in kritischen Bereichen zu ermöglichen. Deswegen sollte auch alles dafür getan werden, um das Personal in der Notbetreuung zu schützen”, so Björn Köhler. 

Gleichzeitig wird auch in immer mehr Notdiensteinrichtungen notwendiges Arbeitsmaterial knapp: Reinigungsmittel, Einweghandtücher und Handschuhe sowie Desinfektionsmittel sind derzeit absolut notwendig, um Kinder und Personal zu schützen. „Nur wenn wichtiges Arbeitsmaterial vorhanden ist, kann gewährleistet werden, dass die Notdienstbetreuung auch in den nächsten Wochen noch aufrecht erhalten werden kann,” sagte Hoffmann. Deswegen fordert die GEW, Kitas und Schulen in der Notbetreuung besser zu unterstützen und in die staatlichen Versorgungssysteme aufzunehmen.