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Dicke Luft im Klassenzimmer

Eine Studie der Universität Bremen hat ergeben, dass die Kohlendioxid-Konzentration in Klassenräumen während des Unterrichts weit über jeglicher Toleranzgrenze liegt.

Die Bremer Schulforscher Hans-Georg Schönwälder und Gerhart Tiesler haben an drei Schulen die Entwicklung der CO2-Konzentration während des Unterrichtsverlauf getestet. Ihr Fazit: Nur in den ersten Minuten einer Schulstunde herrschen optimale Luftverhältnisse. Dann steigen die Kohlendioxidwerte der Atemluft in der Regel schnell über das seit langem akzeptierte Maß von 1000 ppm (parts per million) hinaus an. Auch der gerade noch zu tolerierende Grenzwert von 1500 ppm wird häufig überschritten.

Oberhalb der Grenze von 1000 ppm CO2 treten zunehmend Unwohlsein, Kopfschmerzen, Unaufmerksamkeit und Konzentrationsstörungen auf.

Schönwälder und Tiesler forderten bei der Vorstellung der Studie am Donnerstag in Bremen eine sofortige Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Schülern und Lehrern. Die Lösung des Problems ist laut den Bremer Wissenschaftlern relativ einfach und kostengünstig: Fenster auf!

Bereits zwei- bis dreiminütige Lüftungspausen nach der Hälfte der Unterrichtsstunde - weitere fünf Minuten Lüftungspause zur Teilung von Doppelstunden - verbessern die Arbeitssituation im Unterricht deutlich. Der Dank für die frische Luft lautet: erhöhte Aufmerksamkeit bei gleichzeitig geringerer Beanspruchung der Schüler (gemessen über die Herzfrequenz), geringerer Lärmpegel und intensivere, an den Inhalten des Unterrichts orientierte Kommunikation.