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DGB-Sommertour besucht Geschwister-Scholl-Gymnasium

Am ersten Tag ihrer Rundreise haben die Gewerkschaftsvorsitzenden, unter ihnen die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe, das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Pulheim besucht.

Viel Anerkennung fand das Engagement von Lehrkräften und Eltern, Schulbegleitern und Sonderpädagogen am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Pulheim. Die Ganztagsschule war der dritte Stopp auf der Sommertour von DGB-Chef Reiner Hoffmann mit Top-Gewerkschaftern der DGB-Einzelgewerkschaften. Für ihr Bemühen um Inklusion und die Integration von Flüchtlingen hat die Schule gerade den Jakob-Muth-Preis bekommen. Der Preis zeichnet Einrichtungen aus, die inklusive Bildung beispielhaft umsetzen und es so allen Kindern ermöglichen, an hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre individuellen Potenziale zu entwickeln. Mit der Geschwister-Scholl-Gymnasium erhält erstmals ein Gymnasium den seit 2009 vergebenen Preis. Bisher haben sich nur wenige Gymnasien dem inklusiven Lernen geöffnet.

„So ein Kind gehört nicht an diese Schule.“ Dieser Satz eines Vaters brachte vor drei Jahren das Fass zum Überlaufen. „Auch unter den Kindern mit gymnasialer Eignung gibt es welche mit Verhaltensauffälligkeiten, die Unterstützung brauchen“, findet eine Sozialpädagogin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. „Es sind doch zuallererst immer Kinder. Sie profitieren von dem, was Kinder mit Förderungsbedarf bekommen.“ Bei der Öffnung hin zur Inklusion kam der Schule ihre Größe zu Hilfe: „Mit 1600 Schülern, 165 Mitarbeitern und den räumlichen Möglichkeiten konnten wir viele Ideen schnell realisieren“, sagt Schulleiter Andreas Niessen. Der Erfolg aber beruhe auf der Zusammenarbeit in einem multiprofessionellen Team, der Mitarbeit der Eltern und dem gemeinsam getragenen pädagogischen Konzept.

Begonnen hatte es am Morgen mit einem Besuch des Kölner Polizeipräsidiums. Hausherr Jürgen Mathies informierte die Gewerkschaftsdelegation über neue Ansätze in der Kölner Polizeiarbeit. So habe die stärkere öffentliche Präsenz der Beamten die Zahl der Einbrüche und Diebstähle spürbar verringert. In der Leitzentrale informierten sich die Gewerkschafter über die Arbeitsbelastung. Hier ist der Stressfaktor besonders hoch. In Spitzenzeiten laufen bis zu 12.000 am Tag Notrufe ein.

Die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter besuchten außerdem das Bayer-Werk in Dormagen. Im Fünf-Schicht-Betrieb wird hier die Produktion von Pflanzenschutzmittel überwacht. Keine Überraschung also, dass das Thema Gesundheitsschutz im Fokus stand. Die Beschäftigten in der Messwarte können sich die Bürostühle nach ihren individuellen Bedürfnissen aussuchen. Völlig aus dem Rahmen fallen zwei Arbeitsplätze: dort stehen ein Laufband bzw. ein Trimm-Dich-Rad vor den Monitoren. „Wir nutzen sie auch. Vor allem aber für die Kollegen in der Nachtschicht ist es wichtig, dass sie sich zwischendurch bewegen können“, erklärt der Schichtleiter. „Das hilft den Kollegen über den toten Punkt.“ Auch wenn hier und da nachjustiert werden muss, Betriebsratsvorsitzender André van Broich zeigte sich mit dem Engagement von Bayer in Gesundheitsfragen recht zufrieden. Die Gäste konnten dem nur beipflichten.

In den kommenden Tagen werden die Gewerkschaftsvertreter weitere innovative Betriebe besuchen, darunter einen Schlachthof, ein Bauunternehmen und eine Logistikfirma. Unter dem Hashtag #DGBSommertour kann die Delegation online auf Twitter begleitet werden.